LLNL startet mit Teleskop-Deal in Weltraum-Wettlauf
Patentierte Entwicklung ist sehr manövrierfähig - Geplanter Einsatz für kommerziellen Mondbilddienst
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Mond: Sehnsuchts- und Arbeitsort für die Weltraumforschung (Foto: pixabay.com, fietzfotos) |
Livermore (pte002/12.08.2025/06:10)
13 Monate hat das Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL) noch Zeit, um zwei Teleskope für den niedrigen Orbit zu entwickeln, das Teil einer Weltraum-Mission sein wird, die 2027 abheben soll. Ziele sind die Auswahl künftiger Mondlandestellen, Mineralvorkommen zu kartieren sowie Gefahren für die Erde aus dem Weltraum zu identifizieren.
Zurück zum Mond
Für das Teleskop-Projekt kooperieren die LLNL-Forscher mit dem US- Verteidigungsministerium und dem Raumfahrtunternehmen Firefly Aerospace. Es dient dem Zweck, das lange Jahre ruhende US-Mondforschungsprogramm wiederzubeleben. Auch soll es dazu beitragen, dass die USA auch in Zukunft eine wichtige Rolle in der schnell wachsenden Weltraumforschungsindustrie einnehmen. "Die enorme Nachfrage nach Weltraumdienstleistungen ist eine völlig neue Welt, selbst im Vergleich zu vor 15 Jahren", so LLNL-Programmleiter Ben Bahney. "Selbst für eine bemannte Weltraummission ist dies ein sehr ehrgeiziger Zeitplan. Grundsätzlich können wir diese monolithischen Teleskope so schnell bauen, weil alle wirklich schwierigen technischen Arbeiten bereits bei der Herstellung des Glases erledigt werden."
Das LLNL wird beim Bau monolithischer Teleskope eine patentierte Technologie anwenden, bei der ein Stück Glas mit Teleskopspiegeln verschmolzen wird, das an Fireflys Orbital-Fahrzeug namens "Elytra Dark" angebracht wird. Sobald es betriebsbereit ist, wird der "Ocula-Dienst" von Elytra Dark ein hochmanövrierfähiges Teleskop bereitstellen, das für Missionen des Verteidigungsministeriums und verschiedene kommerzielle Vorhaben eingesetzt werden kann.
Kommerzieller Mondbilddienst
"Ocula wird einer der ersten – wenn nicht sogar der erste – kommerzielle Mondbilddienst auf dem Markt sein", erläutert Jason Kim, CEO von Firefly Aerospace. "Dieser Dienst wird mit fortschrittlichen Mondbildgebungsfunktionen und einem nachhaltigen kommerziellen Geschäftsmodell eine Lücke für unser Land schließen." Laut McKinsey https://mckinsey.com belief sich die weltweite Weltraumwirtschaft 2023 auf 630 Mrd. US-Dollar. In einem Bericht für 2024 skizzierten die McKiney-Experten die "nächste Grenze" des Kapitalismus im Weltraum und prognostizierten, dass die globale Weltraumwirtschaft bis 2035 einen Wert von 1,8 Bio. US-Dollar erreichen wird.
Die Fähigkeit zur Erstellung besserer Bilder vom Mond gilt in diesem Kontext als bedeutsam. Die beiden 20 Kilogramm schweren monolithischen Teleskope sind laut Bahney mit die größten, die das Labor je gebaut hat. Sie seien "fast so leistungsstark wie einige der leistungsstärksten Teleskope der Welt". In nur 13 Monaten wird das LLNL zwei dieser optischen Teleskope und ein Elektronikmodul mit einem NVIDIA-Prozessor liefern.
China und Indien unterwegs
Der ambitionierte Zeitplan für die Umsetzung des Projekts sei nötig, um mit der Konkurrenz im Weltraum Schritt zu halten, sagt Bahney. Immer mehr Länder setzen ihre Flaggen auf dem Mond und die USA wollen wissen, wie ausländische Akteure vorgehen. Das chinesische Weltraumprogramm verfügt bereits über einen Relais-Satelliten im Orbit und plant, bis 2030 Astronauten auf den Mond zu bringen. Indien hat im vergangenen Jahr mit seiner Raumsonde Chandrayaan-3 eine historische Landung am Südpol des Mondes vollzogen.
LLNL und Firefly gelten als wichtige Partner für das Artemis-Programm der NASA, dessen Mission es ist, eine permanente Basis auf dem Mond zu errichten, um künftige bemannte Missionen zum Mars vorzubereiten. Die nächste Mission, Artemis II, soll im April 2026 den ersten bemannten Flug im Rahmen des Programms starten, gefolgt von einer Landung auf dem Südpol des Mondes Mitte 2027.
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