pte20251120014 in Forschung

Lampe der Zukunft ersetzt den WLAN-Router

Wissenschaftler der Universität Oulu haben mit Li-Fi die Kommunikation mit Licht entwickelt


Lampe: Diese soll künftig zum Kommunikationswerkzeug werden (Foto: Hans, pixabay.com)
Lampe: Diese soll künftig zum Kommunikationswerkzeug werden (Foto: Hans, pixabay.com)

Oulu (pte014/20.11.2025/11:30)

Forscher der Universität Oulu um Marcos Katz sehen kommunizierende LEDs als Ersatz für Router im Innenraum, die mobile und stationäre Geräte mit dem Internet durch Funkwellen verbinden. Die Kommunikation mit Licht sei sicherer, weil keine Störungen durch fremde elektromagnetischen Wellen auftreten. Außerdem könnten Menschen, die eine - weitgehend unbegründete - Furcht vor dieser Strahlung empfinden, mit dieser Technik besser kommunizieren.

Extrem schnelles Flackern

Das Team macht Leuchtdioden, die in modernen Leuchten Glühbirnen sowie Halogen- und Sparlampen ersetzen, durch extrem schnelles Flackern zum Nachrichtenträger. Das Flackern, das so schnell geht, dass das Auge es nicht registriert, kann sehr wohl von Mikroprozessoren entschlüsselt werden, ohne dass die eigentliche Aufgabe der LED, als Beleuchtung zu dienen, darunter leidet, heißt es. Zudem werde keine zusätzliche Energie benötigt, wie etwa bei Routern.

Dabei kommt den Forschern zugute, dass LEDs verzögerungsfrei an- und ausgehen, selbst bei extrem schnellen Wechseln zwischen den beiden Zuständen, die für eine Datenübertragung nötig sind. Alle anderen Leuchten glühen nach, wenn sie ausgeschaltet werden. Und sie leuchten mit Verspätung, wenn sie einschaltet werden - sind also für kommunikative Aufgaben ungeeignet.

Auch mit unsichtbarem Licht

Sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich könnte die lichtbasierte Datenübertragung drahtlose WLAN-Netze durch Li-Fi (Light Fidelity) ersetzen, meint Katz. Der Sender könnte eine Standard-LED-Leuchte sein, zum Beispiel eine Schreibtischlampe, die auch als Wi-Fi-Router fungiert und Infos an ein Empfangsgerät sendet. In der Praxis würde allerdings eine spezielle LED eingesetzt, die ausschließlich der Datenübertragung dient. Denn die Schreibtischlampe verliert ihre Sendefunktion, wenn sie ausgeschaltet wird. Eine solche Datenübertragungs-LED könnte mit unsichtbarem Infrarotlicht arbeiten.

Die lichtbasierte Kommunikation ist den Ingenieuren nach vor allem für Umgebungen geeignet, in denen Funksignale empfindliche Geräte stören könnten, wie beispielsweise in Krankenhäusern, Fabriken oder Flugzeugen. In Krankenhäusern ist die Nutzung von Mobiltelefonen in bestimmten Bereichen eingeschränkt, da Funksignale medizinische Geräte stören können. Aus dem gleichen Grund müssen Mobiltelefone in Flugzeugen in den Flugmodus versetzt werden.

Licht werde die Funktechnologie allerdings nicht ersetzen, sondern ergänzen. Katz zufolge habe es zwar klare Vorteile, aber auch seine Grenzen. Schließlich gebe es im Wald keine Straßenlaternen, sodass das Teilen eines Fotos von einer Wanderung weiterhin auf Funkwellen angewiesen sei.

(Ende)
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