Korallen weichen auf andere "Baustoffe" aus
Versauerung der Meere ist laut neuer Studie der University of Colorado keine zusätzliche Gefahr
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Korallen: Pflanzen haben große Bedrohung in den Griff bekommen (Foto: Jessica Hankins, colorado.edu) |
Boulder (pte001/03.10.2025/06:00)
Korallen bekommen die zunehmende Versauerung ihrer Umgebung in den Griff. Das hat Jessica Hankins im Rahmen ihrer Doktorarbeit in Geologie an der University of Colorado herausgefunden. Die Pflanzen weichen, weil es wegen der Versauerung vermehrt an Karbonat-Ionen fehlt, die für den Aufbau der Skelette nötig sind, immer öfter auf andere Mineralien aus. "Das ist ein unerwartetes und hoffnungsvolles Signal", unterstreicht Hankins.
Skelette verunreinigt, aber stabil
Ihre Erkenntnisse hat die Doktorandin aus der Untersuchung von Korallenskeletten mithilfe einer Bildgebungstechnologie namens Raman-Spektroskopie gewonnen. Dieses Verfahren nutzt Laserstrahlen, um die chemische Zusammensetzung und Molekülanordnung in Objekten wie Gesteinen, Gemälden und Proteinen sichtbar zu machen.
Laut der Expertin sind die untersuchten Skelette zunehmend mit anderen Mineralien "verunreinigt", weil es an Karbonat-Ionen fehlt. Außerdem seien die Moleküle nicht mehr so angeordnet wie üblich. Das führe allerdings nicht zu einer entscheidenden Schwächung der Skelette.
Ökologischer Zusammenbruch droht
"Korallen bilden das physische Gerüst, von dem Riff-Ökosysteme abhängig sind. Werden sie immer schwächer und bilden weniger dichte Skelette aus, könnte dies einen Dominoeffekt auslösen, der zu einem umfassenderen ökologischen Zusammenbruch führt", sagt Hankins. Die Sorge um die Skelette sei nach den jüngsten Erkenntnissen möglicherweise jedoch unbegründet.
Eine Entwarnung ist das wegen des Temperaturanstiegs der Meere jedoch nicht. "Der Ozean mag weit entfernt von Colorado sein, aber er ist nicht davon getrennt. Alle Systeme auf der Erde sind miteinander verbunden. Was mit den Korallenriffen geschieht, hat Auswirkungen weit über die Küste hinaus", schließt die Wissenschaftlerin.
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