pte20250918003 in Business

Kinder reicher Familien machen eher Karriere

Analyse der Concordia University verdeutlicht: Förderndes Umfeld hilft sehr bei der Jobsuche


Kinder: Umfeld ist für die Karriere entscheidend (Foto: Lilia Arslanova, pixabay.com)
Kinder: Umfeld ist für die Karriere entscheidend (Foto: Lilia Arslanova, pixabay.com)

Montreal (pte003/18.09.2025/06:10)

Kinder wohlhabender Familien machen laut einer neuen Studie der Concordia University eher Karriere als andere. Die Forscher haben in Kanada die Wahrscheinlichkeit untersucht, bis zu einem Alter von Mitte 20 eine Führungsposition in der Wirtschaft zu ergattern. Ergebnis: Nachkommen gut betuchter Familien profitieren von familiären oder freundschaftlichen Verbindungen. Zudem hilft ihnen eine früh einsetzende kontinuierliche Unterstützung dabei, auf der Karriereleiter nach oben zu klettern.

Ärmere Familien benachteiligt

Den meisten Kindern in schwierigen Verhältnissen fehlen diese Unterstützungsstrukturen. Noch wichtiger ist laut den Experten, dass sie mit zusätzlichen Hindernissen konfrontiert sind, die ihre beruflichen Möglichkeiten einschränken können, wie chronischer Stress und eingeschränkter Zugang zu Entwicklungsmöglichkeiten abseits der Schule und der Universität.

"Wohlstand bedeutet die Möglichkeit zu haben, Hobbys nachzugehen, zu reisen und eine gute Schule zu besuchen. Diese Möglichkeiten können dem Einzelnen helfen, sein soziales Kapital aufzubauen, also die Ressourcen und Chancen, die wir durch unsere sozialen Netzwerke erwerben. Das gegenteilige Umfeld verringert die Möglichkeiten, ein solches Kapital aufzubauen", sagt Management-Experte Steve Granger.

Das Team um Granger hat Daten aus der "British Cohort Study" ausgewertet. Diese Längsschnittstudie mit fast 6.800 britischen Kindern enthält Daten von Heranwachsenden, die alle in derselben Woche im Jahr 1970 geboren wurden. Die Forscher beobachteten sie von der Geburt bis zum Jahr 1996 und berücksichtigten bei den Karrieren den sozioökonomischen Status ihrer Familien.

Mit Protektion zur Führungskraft

Im Alter von 16 Jahren wurden die Studienteilnehmer gefragt, ob sie jemals dank ihrer familiären Beziehungen einen Arbeitsplatz bekommen oder aufgrund finanzieller Zwänge eine Chance verpasst hätten. Mit 26 Jahren wurden sie gefragt, ob sie eine Führungs- oder Management-Position am Arbeitsplatz erreicht hatten.

Laut den Fachleuten profitieren Kinder aus wohlhabenden Verhältnissen eher von Protektion, um Führungspositionen zu erreichen. "Frühe Widrigkeiten - sei es eine dysfunktionale Familie, berufliche Unsicherheit, ständige Umzüge oder andere Beispiele für wirtschaftliche Belastungen - können Kindern wichtige Ressourcen wie ein stabiles familiäres Umfeld und eine gute Erziehung vorenthalten. Diese Erfahrungen behindern ihre Entwicklung während der Kindheit und Jugend und können sich bis ins Erwachsenenalter hinein fortsetzen", weiß Granger.

Die Autoren schlagen vor, benachteiligten Kindern Ressourcen zur Verfügung zu stellen, mit denen sie Fähigkeiten und berufliche Netzwerke aufbauen können, die ihnen helfen, Führungspositionen zu erreichen. Sie fordern jedoch auch Unternehmen und andere Organisationen auf, die Art und Weise, wie sie künftige Führungskräfte identifizieren und fördern, zu überdenken.

(Ende)
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