Glücksspiel erhöht das Suizidrisiko signifikant
Forscher der University of Bristol sehen deutlichen Zusammenhang und fordern mehr Regulierung
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Glücksspiel: Vor allem bei jungen Menschen kommt es zu Suiziden (Bild: Habitat_de_lill, pixabay.com) |
Bristol (pte002/18.09.2025/06:05)
Dem Glücksspiel verfallene junge Menschen begehen häufiger Suizid. Das ist zumindest in Großbritannien so, haben Forscher der University of Bristol nachgewiesen. In anderen Ländern, so ist zu vermuten, ist es nicht anders. Die Experten haben die Folgen des schädlichen Glücksspiels untersucht - eine Sucht, die zu finanziellen, gesundheitlichen, sozialen und psychischen Schäden führt und sogar Beziehungen zerstören kann. Das Suizidrisiko ist für diese Bevölkerungsgruppe drei bis viermal höher als bei Nicht-Spielern, heißt es.
Andere Ursachen ausgeschlossen
"Wir haben Menschen von Geburt an begleitet, sodass wir die langfristigen Auswirkungen von problematischem Glücksspiel untersuchen und alternative Erklärungen ausschließen konnten, die frühere Studien behindert haben, beispielsweise dass Menschen sich zu problematischem Glücksspiel hingezogen fühlen, um bereits bestehenden Suizidgedanken zu entfliehen", sagt Psychologe Olly Bastiani.
Das Team hat den "Problem Gambling Severity Index" (PGSI) genutzt. Das ist der am häufigsten verwendete Fragebogen zur Bewertung von schädlichem Glücksspiel. Der Zusammenhang zwischen Glücksspiel und Suizidalität ist bei den 20-Jährigen am stärksten. Der Anstieg des PGSI-Wertes um einen Punkt führt zum Anstieg der Suizidversuche um 20 Prozent. So weisen diejenigen, die einen Wert von acht und mehr erreichen, vier Jahre später eine viermal so hohe Suizidversuchsrate auf.
Folgegeneration stärker gefährdet
"Die Menschen, die wir beobachtet haben, wuchsen in einer Zeit auf, in der Glücksspiel weniger zugänglich und sichtbar war als heute. Die nächste Generation ist erheblich stärker gefährdet, weil sie leichteren Zugang zum Glücksspiel hat. Es muss also viel mehr als bisher getan werden, um diese jungen Leute zu schützen", so Psychologe Philip Newall. Er fordert unter anderem eine "sinnvolle Beschränkung für Glücksspielwerbung".
Untersuchungen zeigen, dass derzeit jeder fünfte Einwohner Großbritanniens direkt oder indirekt durch Glücksspiel geschädigt wird und dass jedes Jahr bis zu 496 Suizide mit Glücksspiel in Verbindung stehen. Ein kürzlich veröffentlichter Bericht schätzt die mit den Schäden durch Glücksspiel verbundenen wirtschaftlichen Kosten auf 1,77 Mrd. Pfund (rund zwei Mrd. Euro).
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