Mammografie zeigt Risiko für Herzkrankheiten
Forscher der University of Sydney setzen KI-Analyse für zusätzlichen Schutz der Gesundheit
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Röntgengerät für Mammografie: löst mit KI künftig zwei Probleme (Foto: Elías Alarcón, pixabay.com) |
Sydney (pte001/18.09.2025/06:00)
Mammografien zur routinemäßigen Früherkennung von Brustkrebs liefern auch zusätzliche Infos zum Risiko für schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zu dem Schluss kommt Gemma Figtree von der University of Sydney. Die Auswertung der Bilder übernimmt eine auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierende Software. Aus den Bildern lassen sich zusätzlich zu eventuell vorhandenen Krebszellen das Ausmaß der arteriellen Kalkablagerungen und die Gewebedichte in den Brüsten bestimmen, heißt es.
49.196 Frauen analysiert
Das Team aus Australien, Neuseeland und Großbritannien stützt sich auf Mammografiebilder von 49.196 Frauen aus dem australischen Bundesstaat Victoria mit einem Durchschnittsalter von 59 Jahren, die zwischen 2009 und 2020 aufgenommen wurden. Jede Frau hatte zudem Infos zu ihrer Gesundheit vermittelt, darunter Alter, Raucherstatus, Alkoholkonsum, Gewicht, Diabetes in der Vorgeschichte und die Einnahme von Medikamenten gegen Bluthochdruck und/oder hohes Cholesterin. Weitere Infos umfassten den Menopausenstatus, die Reproduktionsgeschichte und die Anwendung einer Hormontherapie sowie Faktoren, die möglicherweise die innere Struktur der Brust beeinflussen, wie Bestrahlung und Operationen.
Während einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von fast neun Jahren verzeichneten die Beobachter bei 2.383 Frauen eine Herzkrankheit, 656 erlitten einen Herzinfarkt, 434 einen Schlaganfall und 731 eine Herzinsuffizienz. Die KI-gestützte Bildauswertung hat die Erkrankungen ebenso gut vorhergesagt wie klassische Risikobewertungen, die auf dem Alter und verschiedenen klinischen Faktoren basieren, betonen die Wissenschaftler.
Keine zusätzliche Anamnese
"Ein wesentlicher Vorteil des von uns entwickelten Verfahrens ist, dass es keine zusätzlichen Anamnese- oder Krankenakten-Daten erfordert und es einen bestehenden Risiko-Screening-Prozess nutzt", so Figtree. Sie verweist darauf, dass Todesfälle durch Herzversagen weitaus häufiger seien als durch Brustkrebs. Das neue Verfahren könnte also viel mehr vorzeitige Todesfälle und Erkrankungen verhindern als mit der Beschränkung der Bildauswertung auf Anzeichen für Krebs.
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