Kaffeesatz und PET-Flaschen fangen CO2 ein
Verfahren der Universität Schardscha soll das Klima entlasten und Kreislaufwirtschaft forcieren
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In diesem Reaktor werden die einstigen Abfälle zu wertvoller Aktivkohle (Foto: sharjah.ac.ae) |
Schardscha (pte004/08.10.2025/06:15)
Forscher der Universität Schardscha stellen aus Polyethylenterephthalat (PET) und Kaffeesatz ein Material her, das die Umwelt entlastet und nicht zerstört. Die Wissenschaftler produzieren daraus unter Zusatz von Kaliumhydroxid eine Aktivkohle, die CO2 besonders effektiv aus industriellen Abgasen entfernt.
Pyrolyse bei 600 Grad Celsius
"Ein Starbucks-Kaffeebecher und eine weggeworfene Plastikwasserflasche werden durch die Herstellung von Aktivkohle zum wirksamen Instrument im Kampf gegen den Klimawandel", so Forschungsleiter Haif Aljomard. Der Prozess basiere auf der Co-Pyrolyse. Das ist ein Erhitzungsprozess unter Luftabschluss von verbrauchtem Kaffeemehl und PET-Kunststoffabfällen bei 600 Grad Celsius. Kaliumhydroxid dient als Aktivierungsmittel für die Umwandlung und verbessert die Anziehungskraft der daraus resultierenden Aktivkohle für CO2.
Das Material wird als Schüttung in den Abgasstrom beispielsweise von Kraftwerken, die fossil betrieben werden oder industriellen Feuerungsanlagen eingebracht, etwa in einem Drahtkäfig. Die hier üblichen Temperaturen steckt das Material ohne größere Probleme weg, sagen die Forsacher. Ist die Aktivkohle gesättigt, wird der Abgasstrom zu einem frischen Absorber umgelenkt.
Regenerierung mit solarer Wärme
Die mit CO2 angereicherte Aktivkohle wird dann regeneriert. Dazu wird sie wird auf rund 450 Grad Celsius erhitzt, wodurch bis zu 90 Prozent des Klimagases frei werden. Es wird eingefangen und als Chemierohstoff genutzt oder in tiefen geologischen Formationen endgelagert. Das Ergebnis ist nahezu vollständig wiederhergestellte Aktivkohle, die zur Wiederverwendung bereit ist. Der kleine Teil, der nicht weiter genutzt werden kann, wird verbrannt, die entstehende Wärme zur Regeneration genutzt. In sonnenverwöhnten Ländern wie den Vereinigten Arabischen Emiraten bietet sich zudem die Regeneration mit solarer Wärme an.
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