Impfstoff und neuer Ansatz gegen Alzheimer
Plaques nicht im Vordergrund - Auf Antikörpern basierende Behandlung bei Mäusen erfolgreich
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Frau mit Alzheimer: Hoffnung auf Impfung (Foto: pixabay.com, Gerd Altmann) |
Leicester/Göttingen (pte024/15.11.2021/10:45)
Ein vielversprechenden Ansatz zur potenziellen Behandlung von Alzheimer und einer Impfung haben Forscher der University of Leicester, der https://le.ac.uk protein-based Universitätsmedizin Göttingenhttps://www.umg.eu und LifeArc https://www.lifearc.org entwickelt. Die auf Antikörpern basierende Behandlung und der auf Protein basierende Impfstoff verringerten die Symptome von Alzheimer bei Mausmodellen der Krankheit.
Statt sich auf die Ablagerungen des Proteins Beta-Amyloid im Gehirn zu konzentrieren, die üblicherweise mit Alzheimer in Verbindung gebracht werden, zielen der Antikörper und der Impfstoff auf eine andere lösliche Form des Proteins ab. Bei der davon ausgegangen wird, dass sie hochgiftig ist. Das Protein Beta-Amyloid kommt natürlich als sehr flexible, schnurähnliche Moleküle gelöst vor, die sich zusammenschließen können, um Fasern und Plaquen zu bilden. Bei Alzheimer wird ein hoher Anteil dieser langgestreckten Moluküle verkürzt oder "abgeschnitten". Manche Forscher gehen davon aus, dass diese Formen der Schlüssel zur Entwicklung und dem Fortschreiten der Krankheit sind.
Thomas Bayer von der Universitätsmedizin Göttingen, betonte, dass bei klinischen Studien keine der möglichen Behandlungsansätze, die die Amyloid-Plaques auflösen, in Hinblick auf die Verringerung der Alzheimer-Symptome sehr erfolgreich war. Manche hätten sogar negative Nebenwirkungen gehabt. Daher hätten die Forscher sich für einen anderen Ansatz entschieden. „Wir haben bei Mäusen einen Antikörper identifiziert, der die verkürzten Form des löslichen Beta-Amyloid neutralisieren kann, der sich aber nicht an normale Formen des Proteins oder Plaquen anbinden kann.
[b]Völlig neue Struktur entdeckt[/b]
Das Team um Preeti Bakrania bei LifeArc adaptierte diesen Antikörper dahingehend, dass ein menschliches Immunsystem ihn nicht als fremd ansieht und daher akzeptiert. Als die Forscher aus Leicester untersuchte, wie und wo sich dieser „humanisierte" Antikörper mit der Bezeichnung TAP01_04 sich an die verkürzte Form von Beta-Amyloid anband, erlebten die Wissenschaftler eine Überraschung. Sie sahen, dass sich das Protein Beta-Amyloid in einer Struktur wie eine Haarnadel auf sich selbst zurückgeklappt hatte.
Laut Mark Carr vom Leicester Institute of Structural and Chemical Biology wurde diese Struktur noch nie zuvor bei Beta-Amyloid beobachtet. Die Entdeckung einer derartig konkreten Struktur ermöglichte es dem Team, diese Region des Proteins zu konstruieren, um Haarnadelform zu stabilisieren und auf die gleiche Art und Weise an anzubinden. "Unsere Idee war, dass diese konstruierte Form vom Beta-Amyloid möglicherweise als Impfstoff eingesetzt werden könnte, um das Immunsystem dazu zu bringen, Antikörper von der Art TAP01_04 zu produzieren." Als die Forscher das konstruierte Beta-Amyloid bei Mäusen testeten, zeigte sich, dass die Mäuse, die diesen „Impfstoff" erhielten Antikörper von der Art TAP01_04 produzierten.
[b]Bei Mausmodellen erfolgreich[/b]
In Göttingen testeten Wissenschaftler dann den „humanisierten" Antikörper und konstruierten einen Bety-Amyloid Impfstoff mit der Bezeichnung TAPAS bei zwei verschiedenen Mausmodellen von Alzheimer. Basierend auf ähnlichen bildgebenden Verfahren, die eingesetzt werden, um Alzheimer beim Menschen zu diagnostizieren, ergab sich, dass beide, der Antikörper und der Impfstoff, halfen die Neuronenfunktion wieder herzustellen, den Glukosestoffwechsel im Gehirn zu verbessern, den Gedächtnisverlust wiederherzustellen und - obwohl darauf nicht direkt abgezielt worden war – auch die Bildung der Plaquen verringert wurde. Derzeit suchen die Forscher nach einem Partner aus der Wirtschaft um auch klinische Studien durchführen zu können. Die Forschungsergebnisse wurden in „Molecular Psychiatry" veröffentlicht.
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