pte20211112024 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Schwangerschaftsdiabetes: Kaffee senkt Risiko

Wissenschaftler haben Daten von mehr als 2.500 Frauen in Bezug auf Implikationen ausgewertet


Kaffee: geringe Mengen für Schwangere vertretbar (Foto: pixabay.com, stokpic)
Kaffee: geringe Mengen für Schwangere vertretbar (Foto: pixabay.com, stokpic)

Philadelphia (pte024/12.11.2021/13:00)

Das Konsumieren einer geringen Menge von Koffein während der Schwangerschaft könnte dabei helfen das Risiko einer Schwangerschaftsdiabetes zu verringern. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der University of Pennsylvania https://www.upenn.edu und der National Institutes of Health https://www.nih.gov gekommen. Laut der Forschungsleiterin Stefanie Hinkle konnte zwar der Zusammenhang mit dem Koffeinkonsum über der empfohlenen Grenze nicht untersucht werden, es sei jedoch klar, dass bei Schwangeren niedriges bis moderates Koffein nicht mit einem erhöhten Risiko bei Schwangerschaftsdiabetes, Präeklampsie oder Bluthochdruck in Verbindung steht. 

Das American College of Obstetricians and Gynecologists (ACOG) https://www.acog.org empfiehlt, dass schwangere Frauen ihren Koffeinkonsum auf weniger als 200 mg pro Tag beschränken. Das entspricht in etwa zwei Tassen mit einem Inhalt von rund 240 Milliliter. Diese Empfehlungen basieren auf Studien, die bei größeren Koffeinmengen auf mögliche Zusammenhänge mit einem Schwangerschaftsverlust und dem Wachstum des Fötus hinweisen. 

Um diesen Zusammenhang besser zu verstehen, untersuchten die Forscher prospektive Daten von 2.529 schwangeren Frauen. Sie hatten zwischen 2009 und 2013 an der National Institute of Child Health and Human Development (NICHD) Fetal Growth Studies-Singleton Cohort teilgenommen, die in den USA an 12 klinischen Zentren durchgeführt worden war. Bei der Registrierung und jedem folgenden Arztbesuch gaben die Frauen ihren wöchentlichen Konsum an koffeinhaltigem Kaffee, koffeinhaltigem Tee, Limonaden und Energydrinks an. Die Konzentration von Koffein im Plasma der Schwangeren wurde zwischen der 10. und 13. Schwangerschaftswoche gemessen. Die Forscher ordneten in einem nächsten Schritt den Koffeinkonsum primären Ergebnissen zu: klinischen Diagnosen einer Schwangerschaftsdiabetes, Schwangerschaftshypertonie und Präeklampsie. 

[b]Kein erhöhtes Diabetesrisiko[/b]

Es zeigte sich, dass ein Konsum von koffeinhaltigen Getränken zwischen der 10. und 13. Schwangerschaftswoche in keinem Zusammenhang mit einem Risiko einer Schwangerschaftsdiabetes stand. Während des zweiten Schwangerschaftsdrittels ergab sich eine Verbindung von einem Konsum von bis zu 100 mg Koffein pro Tag mit einem um 47 Prozent geringeren Diabetesrisiko. Es gab keine statistisch signifikanten Unterschiede bei Blutdruck, Präeklampsie oder Bluthochdruck bei Frauen, die während der Schwangerschaft Koffein zu sich nahmen und jenen, die es nicht taten. 

Die Forscher merken an, dass diese Forschungsergebnisse mit Studien übereinstimmen, die ergaben, dass Koffein mit einer verbesserten Energiebilanz und einer verringerten Fettmasse in Zusammenhang stehen. Es sei jedoch nicht auszuschließen, dass diese Ergebnisse auf andere Bestandteile von Kaffee und Tee wie Phytochemikalien zurückzuführen sind, die zu einem geringeren Risiko von Schwangerschaftsdiabetes führen. Diese Bestandteile können sich auch auf Entzündungen und Insulinresistenz auswirken. Frühere Studien der Forschergruppe haben laut Hinkle gezeigt, dass der Koffeinkonsum während der Schwangerschaft, auch in Mengen, die geringer sind als die empfohlenen 200 mg pro Tag, mit geringeren anthropometrischen Messungen bei Neugeborenen in Verbindung stehen. Die aktuellen Forschungsergebnisse wurden in „JAMA Network Open" veröffentlicht. 

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