pte20211111025 in Leben

Blinddarmentzündung: CT-Scans schonender

Vorteile aufgrund geringerer Strahlenbelastung vor allem bei der Behandlung von Kindern


Schmerzen: CT-Scans mit weniger Strahlung (Foto: pixabay.com, Darko Djurin)
Schmerzen: CT-Scans mit weniger Strahlung (Foto: pixabay.com, Darko Djurin)

Turku (pte025/11.11.2021/10:30)

Es ist jetzt möglich, eine Blinddarmentzündung mittels niedrig dosierten CT-Scans zu diagnostizieren. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der University of Turku https://www.utu.fi/en gekommen. Damit verringert sich die Strahlenbelastung. Das ist vor allem bei jungen Patienten von großer Bedeutung. Appendizitis ist eine der häufigsten Ursachen für einen Krankenhausaufenthalt. Blinddarmentfernungen gehören weltweit zu den häufigsten operativen Eingriffen. Eine Diagnose kann jedoch laut den Forschern schwierig sein. Diese Schwierigkeiten können zu Verzögerungen oder nicht notwendigen Operationen führen. Die Scans einer kontrastmittelgestützten Computertomografie können bei der Erstellung der richtigen Diagnose sehr nützlich sein. Es hat jedoch Bedenken aufgrund der Strahlenbelastung gegeben.

Die zunehmenden Belege für die Sicherheit und Wirksamkeit einer nichtoperativen Behandlung einer unkomplizierten akuten Appendizitis hat zu neuen Anforderungen bei der Genauigkeit der Diagnosen bei der akuten Blinddarmentzündung und der Schwere der Erkrankung geführt. Da eine Notfall-Appendektomie nicht mehr als die einzige Behandlungsalternative bei unkomplizierten akuten Erkrankungen angesehen wird, hat sich der Schwerpunkt von der Feststellung ob eine Blinddarmentzündung vorliegt hin zu einer Unterscheidung zwischen einer unkomplizierten und komplizierten akuten Appendizitis verlagert. 

Der Einsatz der Bildgebung ist heute in der Diagnose Standard. Damit verringern sich die Anzahl der negativen operativen Eingriffe und die gesamten Behandlungskosten. Obwohl Ultraschall bei pädiatrischen Patienten häufig eingesetzt wird, um die Gefahren der Strahlung zu vermeiden, ist ein CT-Scan laut den Forschern bei Erwachsenen die genaueste Möglichkeit einer Diagnose. 

[b]Werte fast gleich gut[/b]

Für die Studie wurden die Daten von Patienten ausgewertet, die zwischen 4. April 2017 und 27. November 2018 im Turku University Hospital behandelt worden waren. Insgesamt kamen 989 Patienten mit dem Verdacht auf eine Blinddarmentzündung in die Notaufnahme. Bei rund 53 Prozent wurden niedrig dosierten CT-Scans durchgeführt. Bei 47 Prozent wurde die Diagnose mittels CT-Scans mit der Standarddosierung durchgeführt. Insgesamt lag die Genauigkeit der Scans bei der Identifizierung von Patienten mit und ohne akute Blinddarmentzündung bei 98 respektive 98,5 Prozent. Die Genauigkeit bei der Unterscheidung zwischen unkomplizierten und komplizierten Erkrankungen erreichte Werte von 90,3 respektive 87,6 Prozent. 

Diese Studie zeigt, dass beide Arten von CT-Scans bei der Erkennung einer Appendizitis und der Unterscheidung zwischen ernsten Fällen, die eine Operation erfordern, und jenen, die nur mit Antibiotika behandelt werden können, genaue Ergebnisse erzielen. Laut der Forschungsleiterin Paulina Salminen zeigen diese Forschungsergebnisse, dass die Strahlendosis deutlich verringert werden kann, ohne die Genauigkeit der Diagnose zu verringern. Die Forschungsergebnisse wurden im „British Journal of Surgery" veröffentlicht.

(Ende)
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