pte20220628001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Hirninfarkt: Vorerkrankungen erhöhen Risiko

Daten von 4.354 Schlaganfall-Patienten ausgewertet - Viele Faktoren werden oftmals übersehen


Schlaganfall: Risikofaktoren werden oftmals nicht erkannt (Foto: pixabay.com, geralt)
Schlaganfall: Risikofaktoren werden oftmals nicht erkannt (Foto: pixabay.com, geralt)

Lausanne (pte001/28.06.2022/06:00)

Personen, die einen ischämischen Schlaganfall ohne zuvor festgestellte Risikofaktoren erleiden, sind im Großteil der Fälle von Vorerkrankungen betroffen. Zu dem Ergebnis kommen Forscher des Centre Vaudois http://chuv.ch . Insgesamt wurde bei 67,7 Prozent der Schlaganfall-Patienten mit zuvor nicht diagnostizierten Hauptrisikofaktoren ein Hauptrisikofaktor festgestellt. Details wurden auf dem European Academy of Neurology Congress 2022 http://ean.org/congress2022 vorgestellt.

Hauptrisikofaktor Dyslipidämie

Die Forscher haben die Gesundheitsakten von 4.354 Schlaganfall-Patienten aus dem ASTRAL-Register für den Zeitraum von 2003 bis 2018 analysiert. 1.125 Personen litten an zuvor nicht diagnostizierten Hauptrisikofaktoren. Der häufigste entdeckte Risikofaktor war Dyslipidämie. Dabei handelt es sich um ein Ungleichgewicht der Blutfette wie hohe Cholesterinwerte oder erhöhte Werte bei den Triglyceriden. Davon waren 61,4 Prozent der Patienten betroffen. Der zweithäufigste Risikofaktor war mit 23,7 Prozent der Patienten Bluthochdruck. Mit 10,2 Prozent litt einer von zehn Patienten unter Vorhofflimmern, bei dem es zu einem raschen und häufig unregelmäßigen Herzschlag kommt.

Mittels multivarianter Analysen haben die Forscher einen positiven Zusammenhang zwischen Patienten mit zuvor nicht diagnostizierten Hauptrisikofaktoren und einem geringeren Alter, nicht-kaukasischer Ethnizität, der Einnahme von Verhütungsmitteln bei Frauen unter 55 Jahren und Rauchen bei Patienten über 55 Jahren festgestellt. Die Studie weist zudem negative Zusammenhänge mit dem Einsatz von Thrombozytenaggregationshemmern vor dem Schlaganfall und einen höheren BMI auf. Laut Forschungsleiter André Rêgo liefert die Studie wichtige Einblicke in die Hauptrisikofaktoren für einen ischämischen Schlaganfall.

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