pte20251021003 in Business

Geschenkter Urlaub wirkt besser als mehr Geld

Laut neuer wissenschaftlicher US-Studie profitieren Arbeitgeber von verstärktem Engagement


Am Strand: Mehr Freizeit ist besser als mehr Geld (Foto: Anja, pixabay.com)
Am Strand: Mehr Freizeit ist besser als mehr Geld (Foto: Anja, pixabay.com)

St. Louis/Los Angeles (pte003/21.10.2025/06:10)

Von ihren Arbeitgebern mit zusätzlicher Freizeit belohnte Angestellte fühlen sich wertgeschätzter und menschlicher als dies durch schnöde Bonuszahlungen der Fall wäre. Das haben Alice Lee-Yoon von der University of Missouri-St. Louis und Sanford E. DeVoe von der University of California Los Angeles ermittelt.

Mit "sich menschlicher fühlen" meinen die Autoren, dass Menschen bei der Arbeit als ganze Person anerkannt werden, mit all ihren Emotionen, Gedanken, Beziehungen und einem generellen Wert, der über die reine Arbeitsleistung hinausgeht.

Kleines Rädchen im Getriebe

Laut früheren Untersuchungen untergräbt das Gefühl, nur ein kleines Rädchen im Getriebe zu sein, das Engagement für die Arbeit und damit vermutlich auch die Produktivität. Arbeitnehmer würden in der Folge eher dazu veranlasst, über einen Wechsel nachzudenken.

Lee-Yoon und DeVoe haben daher die Auswirkungen einer Bonus-Urlaubswoche im Vergleich zu einem Geldbonus in Höhe eines Wochenlohns zu erfassen versucht. Hierzu haben die Autoren 1.507 Vollzeitbeschäftigte in verschiedenen Berufen zu Sonderurlaub und Geldprämien befragt, von Büroangestellten über Führungskräfte bis hin zu Fachkräften. Die befragten Probanden hatten beide Varianten erlebt.

Die Arbeitnehmer sollten beschreiben, wie sie diese genutzt haben und wie sie sich dabei fühlten. Die Wirtschaftswissenschaftler haben festgestellt, dass jene, die sich an ihre Urlaubstage erinnerten, sich deutlich stärker als Menschen fühlten, die als Ganzes anerkannt wurden, verglichen mit denen, die zusätzliches Geld zur Verfügung hatten. Beruf und Einkommensniveau spielten dabei keine Rolle.

Arbeitgeber können profitieren

Freizeitprämien interpretieren die Arbeitnehmer als Interesse des Unternehmens, bei dem sie beschäftigt sind, am Wohlbefinden seiner Mitarbeiter. Monetäre Boni, die auf Produktivität und anderen Leistungskennzahlen basieren, werden oft als transaktional wahrgenommen, also als Austausch von Leistungen.

"Unternehmen, die das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter verbessern und humane Werte am Arbeitsplatz stärken wollen, könnten davon profitieren, zeitbasierte Belohnungen in ihre Anreizstrukturen zu integrieren", schreiben die Autoren.

Die Untersuchungen legen nahe, dass Arbeitgeber, die den Schwerpunkt auf Belohnungen durch Freizeit statt durch Geld legen, bei ihren Arbeitnehmern deutlich positivere Gefühle hervorrufen und vermutlich mit einem höheren Engagement der Mitarbeiter belohnt werden, heißt es abschließend.

(Ende)
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