pte20251021002 in Leben

Fettsäure verhindert Sehschwäche im Alter

Internationales Wissenschaftler-Team erzielt Erfolge bei Mäusen - Hoffnung für Menschen


Augen: Alter bald kein Grund mehr für schlechtes Sehen (Foto: Alexander Grey, pixabay.com)
Augen: Alter bald kein Grund mehr für schlechtes Sehen (Foto: Alexander Grey, pixabay.com)

Irvine/Potsdam/Warschau (pte002/21.10.2025/06:05)

Die altersbedingte Schwächung des Augenlichts lässt sich stoppen oder sogar gänzlich umkehren. Das meinen Forscher der University of California Irvine (UC Irvine) und Kollegen der Polnischen Akademie der Wissenschaften sowie von der Universität Potsdam. Möglicherweise verhindert dieses Verfahren die gefürchtete Makuladegeneration, bei der sich die Netzhaut verändert, so dass das Sehen mehr oder weniger stark eingeschränkt wird. Bei Mäusen hat die Kur funktioniert.

Schüsselrolle für Enzym

Bereits bekannt war, dass das Enzym ELOVL2 den Alterungsprozess beeinflusst. "Wir haben gezeigt, dass wir schlechter sehen, wenn dieses Enzym nicht aktiv ist", sagt Dorota Skowronska-Krawczyk von der UC Irvine. Bei Mäusen gelang es, durch Reaktivierung des Enzyms die Sehkraft zu verbessern. Auf diese Weise wird die Netzhaut mit sehr langkettigen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren versorgt. Dies geschieht unzureichend, wenn das Enzym altersbedingt schwächelt.

Weil die Reaktivierung des Enzyms zu aufwendig ist, um breit eingesetzt zu werden, hat das internationale Team eine andere Lösung gesucht: Es injizierte die fehlenden Fettsäuren direkt, sodass diese sich den Weg zur Netzhaut selbst suchen mussten.

Alterung wird umgekehrt

Das Ergebnis war beeindruckend: Die Sehleistung der Tiere im Labor verbesserte sich. "Das ist ein Proof-of-Concept dafür, dass Lipidinjektionen eine mögliche Therapie darstellen. Wir haben auch auf molekularer Ebene gezeigt, dass diese Therapie die Alterungserscheinungen tatsächlich umkehrt", so Skowronska-Krawczyk. Darüber hinaus fanden die Forscher genetische Varianten in ELOVL2, die ein schnelleren Fortschreiten der Makuladegeneration bewirken.

"Jetzt haben wir tatsächlich einen genetischen Zusammenhang zwischen der Krankheit und ihrem Alterungsaspekt, so dass wir potenziell Personen identifizieren können, die ein höheres Risiko für eine Verschlechterung ihres Sehvermögens haben", erklärt Skowronska-Krawczyk. Dies könnte nicht nur zu neuen Behandlungsmöglichkeiten führen, sondern auch zu gezielten Präventionsmaßnahmen. Studien an Menschen stehen allerdings noch aus.

(Ende)
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