pte20211004004 in Leben

Gehirnerschütterung: Aerobic hilft Jugend

Wissenschaftler der University at Buffalo raten vom "Ruhe-Rat" bei bestimmten Personen ab


John J. Leddy mit Schnittbildern des Gehirns (Foto: buffalo.edu)
John J. Leddy mit Schnittbildern des Gehirns (Foto: buffalo.edu)

Buffalo (pte004/04.10.2021/06:15)

„Absolute Ruhe" verordnen Ärzte Patienten, die eine Gehirnerschütterung erlitten haben. Das könnte der falsche Rat sein, bei Jugendlichen jedenfalls. John J. Leddy, Professor für Orthopädie im Fachbereich Medizinische und Biomedizinische Wissenschaften an der University at Buffalo im US-Bundesstaat New York, empfiehlt diesen Patienten dagegen Aerobic-Übungen, um die Genesung zu beschleunigen.

[b]Aerobic beschleunigte die Heilung um fünf Tage[b]

Der Rat basiert auf einer Studie mit 118 Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 18 Jahren, die sich beim Sport eine Gehirnerschütterung zugezogen hatten. 61 davon machten regelmäßig Aerobic allerdings in einer milden Form, 57 dagegen nur Dehnübungen, die ihre Herzfrequenz nicht erhöhten. Die Aerobic-Gruppe war im Durchschnitt nach 14 Tagen beschwerdefrei, die andere erst nach 19 Tagen.

[b]Pulsmesser verhinderte Überlastung[/b]

„Wir haben uns daran orientiert, dass Menschen nach einer Herzerkrankung Bewegung verschrieben wird, um den Heilungsprozess zu beschleunigen", sagt Leddy. Aerobic belaste statt des Herzens das Gehirn. „Da wir wissen, dass regelmäßiges Aerobic-Training gut für die Gesundheit des Gehirns ist, hatten wir uns als Ziel gesetzt, Übungen zu empfehlen, die eine bestimmte Intensität nicht überschreiten", so der Orthopädieprofessor. „Wir wollten sehen, ob das tatsächlich dem Gehirn bei der Heilung hilft." Diese Behandlung sei sicher und wirksam. Negative Begleiterscheinungen habe es nicht gegeben. Um eine zu hohe Belastung zu vermeiden trugen die Teilnehmer an der Studie Pulsmesser.

[b]Auch längeres Training schadet nicht[/b]

„Wir haben festgestellt, dass die Teilnehmer ziemlich fleißig waren", so Barry S. Willer, Professor für Psychologie an der Universität. Fast alle hätten sich an die Anweisungen gehalten, manche sogar die empfohlene Übungsdauer von 20 Minuten überschritten. Das habe ihnen nicht geschadet, im Gegenteil: Deren Genesung habe noch schneller Fortschritte gebracht. „Das ist sehr wichtig, denn eine längere Krankheitsdauer stelle die jungen Leute vor erhebliche Probleme." Eine lange Lernpause steigere die Gefahr, Prüfungen nicht zu schaffen und die Patienten hätten ein erhöhtes Risiko, an Depressionen zu erkranken.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: kempkens@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|