pte20210621001 in Leben

Frühgeburt: Auch Väter erleiden Depression

Symptome halten viel länger an als bei Müttern - Forscher mahnen zu rechtzeitiger Erkennung


Vater: Depressionen oft übersehen (Foto: pixabay.com, PublicDomainPictures)
Vater: Depressionen oft übersehen (Foto: pixabay.com, PublicDomainPictures)

Chicago (pte001/21.06.2021/06:00)

Wochenbettdepressionen bei Müttern sind bekannt und nehmen zu, wenn das Neugeborene intensivmedizinisch betreut werden muss. Depressionen bei Vätern wurden bisher jedoch kaum erforscht. Eine Studie des Ann & Robert H. Lurie Children's Hospital of Chicago https://www.luriechildrens.org ist jetzt zu dem Ergebnis gekommen, dass beide Eltern eines Kindes in der Neonatalintensivstation über ein Depressionsrisiko verfügen. Sie konnten bei 33 Prozent der Mütter und 17 Prozent der Väter festgestellt werden. Auffallend war, dass die Wahrscheinlichkeit von Depressionen bei Müttern deutlich sank, wenn das Kind nach Hause konnte. Bei den Vätern war das nicht der Fall. 

Laut Forschungsleiter Craig F. Garfield weisen die in „Pediatrics" veröffentlichten Forschungsergebnisse darauf hin, dass mehr Augenmerk auf die psychische Gesundheit von jungen Vätern gelegt werden muss. Das gelte für den Aufenthalt auf der Intensivstation aber auch nach der Entlassung aus dem Krankenhaus. „Das ist von entscheidender Bedeutung, nicht nur für das Wohlbefinden der Eltern, sondern auch für die optimale Entwicklung ihres Kindes." 

[b]Kinder leiden mit[/b]

2019 zeigte eine Studie der American Academy of Pediatrics eindeutig, dass negative Erfahrungen in der Kindheit wie die Depressionen eines Elternteils eher das Risiko des Kindes einer verzögerten kognitiven, emotionalen oder sprachlichen Entwicklung sowie nachfolgender Verhaltensprobleme erhöhen. Neuere Untersuchungen  zeigen, dass depressive Väter sich weniger wahrscheinlich an positiven elterlichen Aktivitäten wie dem Kind ein Buch vorzulesen engagieren. Eine Studie kam zu dem Ergebnis, dass depressive Väter wahrscheinlicher ihre 1 Jahr alten Kinder körperlich züchtigen. 

[b]Eltern reagieren unterschiedlich[/b]

Für die aktuelle Studie wurden 431 Eltern von frühgeborenen Kindern mittels der Edinburgh Postpartum Depression Scale (EPDS) in vier Bereichen bewertet: Aufenthalt auf der Intensivstation, Entlassung sowie 14 und 30 Tage danach. Es zeigte sich, dass das Screening auf Depressionen in der neonatalen Intensivstation die Wahrscheinlichkeit von elterlichen Depressionen im ersten Monat zu Hause vorhersagen kann. In diesem Zeitraum verringerten sich die Werte bei den Müttern um mehr als das Zehnfache. Die Väter neigten dazu, ihren Ausgangswert beizubehalten. 

(Ende)
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