pte20210615015 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Alzheimer: Neue Therapie stoppt Fortschreiten

CpG ODN bei Kapuzineräffchen erfolgreich getestet - Versuche am Menschen vorgesehen


Kapuzineräffchen: Medikament behandelt Alzheimer (Foto: pixabay.com, ariesa66)
Kapuzineräffchen: Medikament behandelt Alzheimer (Foto: pixabay.com, ariesa66)

New York (pte015/15.06.2021/11:30)

Ein neuer Behandlungsansatz bringt Immunabwehrzellen dazu, missgebildete Proteine, Beta-Amyloid-Plaquen und Tau Tangles, zu schlucken. Ihre Ansammlung ist dafür bekannt, dass sie als Teil von Alzheimer zu einem Absterben der naheliegenden Gehirnzellen führt. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie unter der Leitung der NYU Grossman School of Medicine https://med.nyu.edu gekommen. 

Die Untersuchung zeigte, dass ältere Affen bis zu 59 Prozent weniger Plaque-Ablagerungen in ihren Gehirnen hatten, nachdem sie mit CpG ODN behandelt worden waren. Bei diesen Beta-Amyloid-Plaquen handelt es sich um Proteinfragmente, die sich zusammenklumpen und an den Verbindungsstellen zwischen den Neuronen ansammeln. Die Gehirne der behandelten Tiere verfügten auch über einen Rückgang der Werte des giftigen Taus. 

[b]Langsamere Neurodegeneration[/b]

Laut Akash Patel zeigen die Forschungsergebnisse, dass dieser Therapieansatz eine wirksame Möglichkeit zur Manipulation des Immunsystems in Richtung Verlangsamung der Neurodegeneration ist. Die Behandlung bringe auch kognitive Vorteile mit sich. Wurde älteren mit dem Medikament behandelten Affen eine Reihe von Puzzles gezeigt, schnitten sie ähnlich wie junge erwachsene Tiere und viel besser als unbehandelte Gleichaltrige ab. Zudem lernten die behandelten Affen neue Fähigkeiten zur Lösung rascher. 

Laut den Wissenschaftlern scheiterten frühere auf das Immunsystem abzielende Ansätze, da die Medikamente das Immunsystem überstimulierten und so zu einem gefährlichen Ausmaß an Entzündung führten, das Gehirnzellen abtöten kann. Laut Cp-Senior-Autor Thomas Wisniewski umgeht der neue Ansatz diese Probleme, da die Dosen in Zyklen verabreicht werden. Dadurch kann das Immunsystem zwischen den einzelnen Dosierungen pausieren. Bei den behandelten Affen konnte keine zusätzliche Entzündung festgestellt werden. 

Für die Studie wurden 15 weibliche Totenkopfäffchen zwischen 17 und 19 Jahren behandelt. Acht erhielten eine einzelne Dosis des Medikaments zwei Jahre lang ein Mal im Monat. Die anderen Tiere erhielten eine Kochsalzlösung. Die Forscher beobachteten das Verhalten der beiden Gruppen. Proben von Gehirngewebe und Blut wurden in Hinblick auf Plaqueablagerungen, Tau-Werte und Hinweise auf Entzündungen untersucht. 

Laut Wisniewski entwickeln so gut wie alle Totenkopfäffchen mit steigendem Alter eine Art von Neurodegeneration, die Alzheimer beim Menschen ähnlich ist. Das macht sie für die Erforschung dieser Krankheit ideal. In einem nächsten Schritt plant das Team Tests mit der CpG ODN Therapie an menschlichen Patienten mit leichten kognitiven Einschränkungen oder frühen Stadien der Demenz. Zusätzlich solle eine mögliche Anwendbarkeit bei verwandten neurodegenerativen Erkrankungen untersucht werden. Die Forschungsergebnisse wurden in „Brain" veröffentlicht. 

(Ende)
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