pte20220329001 in Leben

Forscher nutzen Nanosäulen als Bakterienkiller

Innovative Verpackungsfolie der australischen RMIT University hält Lebensmittel länger frisch


Libelle: Flügel haben Wissenschaftler zu antimikrobieller Folie inspiriert (Foto: rmit.edu.au)
Libelle: Flügel haben Wissenschaftler zu antimikrobieller Folie inspiriert (Foto: rmit.edu.au)

Melbourne/Tokio (pte001/29.03.2022/06:00)

Bakterien, die auf die Flügel von Libellen oder Zikaden gelangen, werden blitzschnell zerstört. Dieses Tötungswerkzeug haben Forscher der RMIT University http://rmit.edu.au jetzt auf eine Kunststofffolien-Oberfläche übertragen, die so antibakteriell wirkt. Die neuartige Folie tötet bis zu 70 Prozent der Bakterien ab, die mit der Oberfläche in Berührung kommen.

Längere Haltbarkeit als Ziel

Gedacht ist die Lösung für die Verpackung von Lebensmitteln, um deren Haltbarkeit zu erhöhen. Mehr als 30 Prozent aller Lebensmittel auf der Welt werden wegen Bakterienbefalls vernichtet, manchmal große Mengen, die sich gegenseitig infiziert haben. Das muss nicht mehr sein, sagen Elena Ivanova und ihr Team. "Die Beseitigung bakterieller Kontaminationen ist ein großer Schritt, um die Haltbarkeit von Lebensmitteln zu verlängern. Wir wussten, dass die Flügel von Zikaden und Libellen hocheffiziente Bakterienkiller sind und dazu beitragen können, eine Lösung zu finden, aber die Natur nachzuahmen, ist immer eine Herausforderung."

Die Wissenschaftler haben ein Nanotexturing entwickelt, das die bakterienzerstörende Wirkung von Insektenflügeln nachahmt und seine antibakterielle Kraft behält, wenn es auf Kunststoff gedruckt wird. Libellen- und Zikadenflügel sind von einer Vielzahl von Nanosäulen bedeckt - abgestumpfte Stacheln von ähnlicher Größe wie Bakterienzellen. Wenn sich Bakterien auf einem Flügel ansiedeln, geraten sie zwischen diese Säulen. Ihre Membran reißt auf, mit tödlichem Ende. "Es ist, als würde man einen Latexhandschuh dehnen. Irgendwann wird das Material so dünn, dass es reißt", so Ivanova.

Natur nachgebaut und verbessert

Mit ihrem Team hat die Materialwissenschaftlerin die Nanosäulen nachgebaut und veränderte zudem das von der Natur gegebene Muster, sodass sich die Wirkung noch verstärkte. Anschließend haben die Wissenschaftler die Hilfe des KAITEKI Institute http://kaiteki-institute.com/english in Anspruch genommen, das zur Mitsubishi Chemical Group gehört. Den Spezialisten gelang es, die Muster in einem Druckverfahren auf eine Kunststofffolie zu übertragen. Ivanova ist jetzt auf der Suche nach einem Industriepartner, um die Folie kommerziell herzustellen.



(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: kempkens@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|