pte20220328002 in Leben

Schmeißfliegen warnen vor Chemiewaffen

Infos in Eingeweiden gespeichert - Nachweis in sicherer Entfernung per Massenspektrometer


Schmeißfliegen: nicht nur beim Verspeisen von Aas nützlich (Foto: Babs Müller, pixabay.com)
Schmeißfliegen: nicht nur beim Verspeisen von Aas nützlich (Foto: Babs Müller, pixabay.com)

Bloomington (pte002/28.03.2022/06:05)

Schmeißfliegen lassen sich - besser als technische Sensoren - zur Früherkennung von Giftgas nutzen, wie Forscher der University of Indiana http://indiana.edu sagen. "Sie sind allgegenwärtig, und sie sind sehr geschickt darin, die Umwelt um uns herum zu beproben. Sie werden durch die Umwelt fliegen, sie schmecken und diese Informationen werden in ihren Eingeweiden gespeichert und können ausgelesen werden", sagt Christine Picard, Direktorin des Forensic and Investigative Sciences Program an der Universität. Das hat Picards Team in zahlreichen Experimenten mit Pestiziden und Chemikalien herausgefunden, die chemischen Waffen ähneln, aber ungefährlich sind.

Sichere Nachweisbarkeit möglich

Projektleiterin Nick Manicke: "Wir haben ein Massenspektrometer verwendet, um festzustellen, welche Chemikalien sich in den Eingeweiden der Schmeißfliegen befanden. Wir waren in der Lage, die dort eingesetzten Chemikalien nachzuweisen, und auch einige der Folgeprodukte, in die sie zerlegt werden, sobald sie in der Umwelt sind. Wenn eine Fliege auf eine Wasserquelle stoßen würde, die mit einem chemischen Mittel verseucht ist, können wir es in der Fliege finden." Während chemische Kampfstoffe in der Umwelt nicht lange bestehen bleiben, werden sie in den Eingeweiden der Fliege lange genug konserviert, um nachgewiesen werden zu können.

Das gelang noch 14 Tage, nachdem die Fliegen mit den Chemikalien in Berührung gekommen waren. Damit ist eine sicherere Analyse möglich, ohne Menschenleben zu riskieren. Damit die Fliegen verdächtige Gebiete erkunden, werden Köder ausgelegt. Das kann beispielsweise ohne Gefahr für Menschen mit Drohnen geschehen. "Es ist erfüllend zu wissen, dass die Arbeit, die wir während dieses Projekts geleistet haben, die Sicherheit von Soldaten und anderen Menschen, die mit Chemikalien in der Umwelt zu tun haben, verbessern kann", so Sarah Dowling, eine Doktorandin, die im Team mitgearbeitet hat.

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