pte20230321018 Produkte/Innovationen, Umwelt/Energie

Forscher machen aus Tomatenabfall Bio-Lack

Alternative für weitverbreitete Chemikalie Bisphenol A, die für Menschen gesundheitsschädlich ist


Beschichtete (links) und unbeschichtete Aluminiumprobe (Foto: ihsm.uma-csic.es)
Beschichtete (links) und unbeschichtete Aluminiumprobe (Foto: ihsm.uma-csic.es)

Malaga/Sevilla (pte018/21.03.2023/11:30)

Forscher des spanischen Instituts für subtropischen und mediterranen Gartenbau La Mayora und des Instituts für Materialwissenschaften haben einen Lack aus den Abfällen der Tomatenverarbeitung entwickelt, der die gleichen Eigenschaften hat wie die weitverbreitete Chemikalie Bisphenol A hat, aber garantiert unschädlich ist für die Gesundheit.

Sonne trocknet Trester

Die Abfälle bestehen typischerweise aus Tomatenschalen, Samen und Stielen, die übrig bleiben, wenn die Früchte zu Soßen und Säften verarbeitet werden. Normalerweise wird der Tomatentrester auf Mülldeponien verbrannt oder bestenfalls kompostiert. Er kann auch als Tierfutter verwendet werden, hat aber keinen großen Nährwert.

Die Wissenschaftler haben mit dem Trocknen von Tomatentrester begonnen - zuerst drei Tage in der Sonne, dann 60 Stunden lang bei einer Temperatur von 140 Grad Celsius in einem Ofen. Anschließend wurde er zu einem Pulver gemahlen. Dieses haben die Experten in Natronlauge geschüttet, die sie dann vier Stunden lang auf 100 Grad Celsius erhitzten. Dabei bildet sich unter anderem Natriumhydroxid, das mit Filtern entfernt wird.

Lack schützt Lebensmittel

Übrig geblieben ist eine wachsartige Verbindung, die als Lipid bekannt ist. Die Forscher lösten es in Ethanol auf. Diese Flüssigkeit sprühten sie auf Proben aus Aluminium, zinnfreiem Stahl und verzinntem Stahl, Materialien, die für die Verpackung von Lebensmitteln wie Fertigsuppen, Gemüse und Obst verwendet werden. Eine weitere Wärmebehandlung bei 200 Grad Celsius verfestigte die Schicht zu einem polymerisierten Lack, der das Metall zuverlässig vor dem Kontakt mit Lebensmitteln schützt - und umgekehrt. Am besten funktionierte es mit Aluminium.

Die Wissenschaftler wollen jetzt Dosen beschichten, wie sie von der Lebensmittelindustrie genutzt werden. "Wir testen sie mit Thunfisch, geschälten Tomaten und anderen Lebensmitteln, die normalerweise in Dosen verkauft werden", so der Biotechnologe Alejandro Heredia von La Mayora.

(Ende)
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