pte20250804017 in Forschung

Extremismus: Gamingnahe Plattformen als Spielplatz

Rechtsradikale Ideologien sind dabei einer internationalen Studie zufolge am weitesten verbreitet


Ego-Shooter-Spiele: Für Extremisten besonders attraktiv (Foto: pixabay.com, Andre)
Ego-Shooter-Spiele: Für Extremisten besonders attraktiv (Foto: pixabay.com, Andre)

Chelmsford (pte017/04.08.2025/11:30)

Gamingnahe Plattformen, die Usern während des Spielens ermöglichen, zu chatten und live zu streamen, werden als digitale Spielplätze für extremistische Aktivitäten genutzt. Das zeigt eine kürzlich in "Frontiers in Psychology" veröffentlichte Studie des International Policing and Public Protection Research Institute (IPPPRI). Die Videogamer werden von den Extremisten in der Regel über Mainstream-Webseiten auf diese Seiten geschleust.

Rechtsextremer Content

William Allchorn und Elisa Orofino führten Interviews mit Content-Moderatoren, Experten der Technologie-Branche und Personen, die gegen gewalttätigen Extremismus kämpfen. Rechtsextremismus erwies sich in der Folge als die am häufigsten auf gamingnahen Plattformen geteilte Ideologie. Dazu gehört Content, der White Supremacy, Neonazismus und Antisemitismus propagiert. Er wird häufig von Misogynie, Rassismus, Homophobie und Verschwörungstheorien begleitet. Dazu gehören auch Bezugnahmen auf QAnon.

Islamistischer Extremismus kam auch vor, allerdings seltener. Dazu kam Extremismus nahestehender Content wie die Glorifizierung von Amokläufen an Schulen. All diese Web-Inhalte verletzen die Nutzungsbedingungen von Mainstream-Plattformen. Trotzdem bleiben sie häufig unentdeckt. Laut der Studie sind vor allem hypermaskuline Gaming-Titel wie Ego-Shooter-Spiele für Extremisten interessant. In der Folge bringen Online-Spiele dank ihrer Charakteristik fremde Personen zusammen, die ein gemeinsames Interesse teilen.

Strafverfolgung nicht up-to-date

Die Studienautoren betonen, dass die Strafverfolgung besser verstehen müsse, wie diese Plattformen und ihre Subkulturen agieren. Auch müssten Eltern, Lehrer und Kinder über die Risiken der Online-Radikalisierung informiert werden. Es gehe auch darum, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, welche Inhalte den örtlichen Strafverfolgungsbehörden gemeldet werden sollten.

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