Depressionen: Folgeerkrankungen nicht gleich
Zwei Profile wirken sich laut Analyse von Amsterdam UMC mit 5.794 Teilnehmern direkt aus
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Im Wald: Depressionen haben direkte Auswirkungen auf den Körper (Foto: pixabay.com, Anni Large) |
Amsterdam (pte008/13.10.2025/10:30)
Verschiedene Arten von Depressionen stehen mit unterschiedlichen kardiometabolischen Erkrankungen in Verbindung. Das zeigt eine Studie unter der Leitung von Amsterdam UMC. Über einen Zeitraum von sieben Jahren haben die Forscher 5.794 Erwachsene für die Studie "Netherlands Epidemiology of Obesity" überprüft. Zu Beginn litten die Teilnehmer weder an Diabetes noch an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Zu dem Zeitpunkt ist auch ein umfassender Fragebogen zur Beurteilung der Symptome einer Depression von den Teilnehmern ausgefüllt worden.
Zwei Profile entdeckt
Die Wissenschaftler haben zwei unterscheidbare Profile einer Depression identifiziert. Zum einen handelt es sich um "melancholische" Symptome wie ein Aufwachen am frühen Morgen und verringertem Appetit. Zum anderen zeigen sich atypisch energiebezogene Symptome wie Erschöpfung, erhöhter Schlafbedarf und verstärkter Appetit.
Während des Nachbeobachtungszeitraums sind acht Prozent der Teilnehmer an einem kardiometabolischen Leiden erkrankt. Die Form der entwickelten Erkrankung hängt jedoch von der Art der Depression ab. Patienten mit atypisch/energiebezogenen Symptome erkranken rund 2,7 Mal wahrscheinlicher an Typ-2-Diabetes als Menschen ohne Symptome einer Depression. Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen kommt es zu keinem signifikanten Anstieg.
Eindeutige Ergebnisse
Patienten mit "melancholischen" Symptomen hingegen verfügen über ein um 1,5 Mal höheres Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. Bei Typ-2-Diabetes kommt es zu keinem signifikanten Anstieg. Laut Forschungsleiter Yuri Milaneschi weisen Patienten mit atypisch/energiebezogenen Symptomen Störungen bei entzündlichen und metabolischen Prozessen auf, die mit der kardiometabolischen Gesundheit in Verbindung stehen.
Diese biologische Signatur lässt sich den Experten zufolge bei Patienten mit melancholischen Symptomen nicht nachweisen. Das legt nahe, dass es biochemische Unterschiede beim Zusammenhang der verschiedenen Arten von Depressionen und der Herz-Kreislauf-Gesundheit gibt. Milaneschi zufolge sprechen diese Erkenntnisse für eine Präzisionspsychiatrie. Dabei werden körperliche Zusammenhänge mit der psychischen Gesundheit gezielt berücksichtigt.
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