"Nervennahrung" lindert chronischen Schmerz
University of Technology Sydney: Patienten wollen Genuss, Ablenkung sowie Gefühlskontrolle
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Süßer Genuss: Trost bei chronischen Schmerzen (Foto: pixabay.com, RitaE) |
Sydney (pte015/09.10.2025/10:30)
Mehr als zwei Drittel der Patienten mit chronischen Schmerzen greifen nach Schokolade oder anderem Trostessen. Laut einer Studie der University of Technology Sydney bietet das Essen bei Schmerzschüben Genuss, Ablenkung und die Befreiung von negativen Gefühlen. Weltweit lebt einer von fünf Menschen mit chronischen Schmerzen. Das heißt, dass diese länger als drei Monate andauern.
Mehr Gewicht problematisch
Das Trostessen ist eine häufige Reaktion auf Schmerzen. Es kann jedoch zu mehr Gewicht führen. Das wiederum kann die Schmerzen verschlimmern und das Risiko weiterer gesundheitlicher Probleme erhöhen. Forschungsleiter Toby Newton-John zufolge ist die Psychologie hinter dem Trostessen entscheidend für die Entwicklung von wirksamen Strategien zum Management der Schmerzen. Zudem schreiben die Forscher im "Journal of Clinical Psychology in Medical Settings" von der Verhinderung eines negativen Kreislaufs.
Die Wissenschaftler haben 141 Erwachsene befragt, warum sie bei Schmerzschüben zu zusätzlichem Essen greifen. 51,8 Prozent wollen eigenen Angaben nach eine genussvolle Erfahrung machen. 49,6 Prozent versuchen, sich mit dem Essen abzulenken. 39 Prozent schließlich wollen so ihre Emotionen in den Griff bekommen. Das hat Co-Autorin Amy Burton überrascht. "Für viele Patienten bedeutet das Essen von 'Nervennahrung' eine angenehme Erfahrung am Tag. Also etwas, auf das sie sich freuen können."
Auch biologische Erklärung
Burton nach könnte es aber auch eine biologische Erklärung für die zusätzliche Kalorienzufuhr geben. Lebensmittel mit vielen Kalorien dürften demnach auch eine leichte schmerzlindernde Wirkung haben. Sogar bei Tierstudien spüren Ratten mit Schmerzen den Zucker auf. Diese Lebensmittel könnten also tatsächlich schmerzlindernde Eigenschaften haben, meint die Expertin abschließend. Diese hätten jedoch einen hohen Preis. Fast 40 Prozent der Teilnehmer erfüllten die Kriterien einer Fettleibigkeit.
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