pte20211119003 in Leben

Corona-Test erkennt Sekundärinfektionen

Auf Intensivstationen behandelte COVID-19-Patienten erhalten schneller richtige Antiobiotika


Mikroskop: Test braucht nur Stunden (Foto: pixabay.com, Konstantin Kolosov)
Mikroskop: Test braucht nur Stunden (Foto: pixabay.com, Konstantin Kolosov)

London (pte003/19.11.2021/06:10)

Ein Same-Day-Test kann laut einer Studie des Guy’s and St Thomas’ https://www.guysandstthomas.nhs.ukbei Patienten auf der Intensivstation Sekundärinfektionen innerhalb von Stunden und nicht wie bisher üblich innerhalb von Tagen identifizieren. Der auf DNA-Sequenzierung basierende Test wurde während der ersten Welle der Pandemie von Medizinern in der Intensivstation des Thomas’ Hospital bei 34 Patienten evaluiert. Die Ergebnisse zeigen, dass dieser Schnelltest sicherstellt, dass die Patienten rascher die richtigen Antibiotika erhalten. Dadurch werden auch nicht notwendige Verschreibungen von Antibiotika minimiert und damit das Risiko einer Resistenz verringert. Die Tests wurden für COVID-19 Patienten evaluiert. Sie identifizierten Infektionen durch Bakterien und Pilze. Zusätzlich konnten Ausbrüche resistenter Bakterien auch innerhalb von 24 Stunden erkannt werden. 

Kommen schwer kranke Patienten auf die Intensivstation, werden tiefe Proben von den Lungen entnommen. Derzeit werden diese Proben häufig an verschiedene Labore weitergeleitet, wo mehrere unterschiedliche Kulturen auf Bakterien und Pilze angelegt und andere komplexe molekulare Tests durchgeführt werden. Erste Ergebnisse stehen nach zwei bis vier Tagen zur Verfügung. Während dieser Zeit verbleiben die Patienten häufig auf einer Standardbehandlung mit Antibiotika. Diese Behandlung dürfte bei manchen Patienten nicht notwendig sein. Bei anderen dürfte sie hingegen unwirksam sein, da die Bakterien über Resistenzgene für die herkömmlichen Antibiotika verfügen. 

[b]Genom von Krankheitserregern sequenziert[/b]

Laut dem leitenden Wissenschaftler Jonathan Edgeworth erkannten die Forscher bereits zu Beginn der Pandemie, dass es einen Vorteil bringen würde, das Genom aller Bakterien und Pilze zu sequenzieren, die bei COVID-19 Patienten auf der Intensivstation Infektionen auslösen. „Innerhalb von einigen Wochen konnten wir nachweisen, dass der Test Sekundärinfektionen diagnostizieren, die Behandlung mit Antibiotika zielgerichtet machen und Ausbrüche früher entdecken kann als bestehende Technologien und dafür reicht eine einzelne Probe."  Bereits kommenden Winter soll der Test in Großbritannien in Krankenhäusern eingesetzt werden. 

[b]Doppelter Vorteil für Intensivstationen[/b]

Für den neuen Same-Day-Test wird eine auf dem neuesten Stand befindliche Nanopore-Sequenzierungstechnologie eingesetzt. Damit werden alle Bakterien und Pilze sowie vorhandene Resistenzgene erkannt. Dieser Fortschritt bedeutet, dass eine unnötige Behandlung verringert wird und die Patienten vom früheren Beginn der richtigen Behandlung profitieren. Bereits am gleichen Tag liefert der Tests ausreichend Gensequenz um das Genom von Krankheitserreger mit eine Datenbank zu vergleichen, die genau jene Patienten identifiziert, die über den gleichen Stamm verfügen. Ausbrüche können so bereits an ihrem Beginn entdeckt werden. Es ist laut den Wissenschaftlern damit erstmals gelungen, diesen gemeinsamen Nutzen durch einen einzelnen Test zu erreichen. An der Entwicklung waren auch Forscher von King’s College London und dem Quadram Institute beteiligt. Die Forschungsergebnisse wurden in „Genome Medicine" veröffentlicht.

(Ende)
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