pte20200622001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Corona-Krise verstärkt Depression bei Müttern

Frauen laut Studie der University of Alberta vor und nach der Geburt besonders betroffen


Ängstlicher Blick: Frauen leiden unter dem Lockdown (Foto: pixelio.de, C Falk)
Ängstlicher Blick: Frauen leiden unter dem Lockdown (Foto: pixelio.de, C Falk)

Alberta (pte001/22.06.2020/06:00) Schwangere und Frauen nach der Geburt verfügen bereits an sich über ein hohes Risiko von Depressionen und Angstgefühlen. Eine von sieben Frauen ist vor der Geburt davon betroffen. Die Coronavirus-Pandemie verschärft diese Probleme laut einer in "Frontiers in Global Women's Health" publizierten Studie weiter. Die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung hat sich in dieser Gesundheitskrise in beiden Bereichen deutlich erhöht, so Forscher der University of Alberta http://ualberta.ca .

Isolation fordert Tribut

Laut Co-Autorin Margie Davenport haben die sozialen und körperlichen Isolationsmaßnahmen zur Bekämpfung des Virus ihren Tribut bei der körperlichen und psychischen Gesundheit vieler Menschen gefordert. Insbesondere für werdende und frisch gebackene Mütter hat diese Belastung Nebenwirkungen. "Wir wissen, dass Depressionen und Angstgefühle während der Schwangerschaft und nach der Geburt nachteilige Auswirkungen auf die geistige und körperliche Gesundheit von Mutter und Kind haben können, die jahrelang bestehen bleiben." Dazu gehören eine vorzeitige Geburt, eine verringerte Bindung zwischen Mutter und Kind sowie eine verzögerte Entwicklung des Kindes.

Für die Studie wurden 900 Frauen befragt. 520 Teilnehmerinnen waren schwanger. 380 Frauen hatten im vergangenen Jahr ein Kind auf die Welt gebracht. Sie wurden nach Symptomen einer Depression und Angstgefühlen vor und während der Pandemie befragt. Vor dem Beginn der Pandemie litten 29 Prozent der Frauen unter leichten bis starken Angstsymptomen. 15 Prozent berichteten von Symptomen einer Depression. Während der Pandemie stiegen diese Zahlen an. 72 Prozent der Teilnehmerinnen hatten Angst und 41 Prozent litten unter Depressionen.

Sport lindert Symptome

Da sich durch den Lockdown der Alltag und der Zugang zu Fitessstudios veränderten, wurden Frauen gefragt, ob sich ihre Trainingsgewohnheiten geändert hatten. 64 Prozent verringerten ihre sportlichen Aktivitäten seit dem Beginn der Pandemie. 15 Prozent trainierten mehr und 21 Prozent erlebten keine Veränderungen. Bewegung lindert die Symptome einer Depression. Verringerte körperliche Aktivität kann daher zu einer Zunahme der Symptome führen.

Frauen, die pro Woche zumindest 150 Minuten gemäßigter körperlicher Aktivität nachgingen, verfügten über deutlich geringere Symptome der Angst und Depression. Die Ergebnisse sind etwas eingeschränkt, da die Forscher die Frauen vor der Pandemie nicht befragen konnten. Die Interviewten konnten daher auch nur in der Rückschau Angaben machen. Eine Depression oder Angststörung lässt sich auch nur sicher durch eine entsprechende Diagnose feststellen.

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