pte20201027001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Corona: Angst und Stress beeinflussen Körperbild

Laut aktueller Studie aus Großbritannien wollen Frauen dünner sein und Männer mehr Muskeln haben


Angst: Körperbild verändert sich zu Corona (Foto: unsplash.com, Alexandra Gorn)
Angst: Körperbild verändert sich zu Corona (Foto: unsplash.com, Alexandra Gorn)

Cambridge (pte001/27.10.2020/06:00) Mit COVID-19 in Zusammenhang stehende Angstzustände und Stress führen laut einer Studie der Anglia Ruskin University (ARU) http://aru.ac.uk zu Problemen beim Körperbild. An der Studie nahmen 506 Briten mit einem Durchschnittsalter von 34 Jahren teil. Bei Frauen zeigte sich, dass die Belastung durch COVID-19 mit einem größeren Bedürfnis nach Dünnsein in Verbindung stand. Angstzustände standen zudem mit Körperunzufriedenheit in Zusammenhang. Bei Männern war es das größere Bedürfnis nach Muskularität. Angstzustände hingen hingegen mit einer Unzufriedenheit mit dem Körperfett zusammen.

Anorexie und Bulimie nicht selten

Ein negatives Körperbild ist eine der Hauptursache für Essstörungen wie Anorexie und Bulimie. Die Studie bestätigt neueste Ergebnisse, wonach Ängste rund um COVID-19 und die Folgen der zur Bekämpfung eingeführten Einschränkungen zu ernsten psychischen Problemen beitragen. Laut Forschungsleiter Viren Swami legen die neuen Ergebnisse nahe, dass die Pandemie neben den Folgen des Virus selbst auch zum Anstieg von Problemen mit dem Körperbild führt.

"Während des ersten Lockdowns hat unsere Bildschirmzeit zugenommen. Das bedeutet, dass wir durch die Medien wahrscheinlicher dünnen oder sportlichen Idealen ausgesetzt waren. Die verringerte körperliche Aktivität könnte die negativen Gedanken über das Gewicht oder die Form verstärkt haben", so Swami. Gleichzeitig sei es möglich, dass die zusätzlichen Angstzustände und der Stress durch COVID-19 die Bewältigungsmechanismen reduzieren, die normalerweise dabei helfen, mit negativen Gedanken umzugehen.

Auswirkungen folgen Stereotypen

Die Studie zeigt auch, dass Menschen bei Stress oder Angstgefühlen eher geschlechtstypischen Linien folgen. Während des Lockdowns könnten Frauen einen größeren Druck empfunden haben, traditionellen weiblichen Rollen und Normen zu entsprechen, heißt es. Botschaften zur Selbstverbesserung könnten dazu geführt haben, dass Frauen mit ihrem Körper unzufrieden waren und sich der Wunsch, dünn zu sein, verstärkte.

Ähnlich zeigen die Ergebnisse auch, wie sich Stress und Angst auf die Beziehung der Männer zu ihrem Körper auswirken. Das gelte vor allem bei männlichen Körperidealen. Männlichkeit betont typischerweise den Wert von Härte, Eigenständigkeit und das Streben nach Erfolg. Mit COVID-19 in Verbindung stehender Stress und Angstgefühle können dazu führen, dass Männer mehr Wert auf die Wichtigkeit von Muskeln legen, so die Forscher. Details zur Studie wurden in "Personality and Individual Differences" veröffentlicht.

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