pts20070807013 Unternehmen/Wirtschaft, Medien/Kommunikation

Bizarrer Realitätsverlust der Börsianer: Böses Erwachen folgt

"Sicheres Geld": So schützen und vermehren kritische Anleger ihr Vermögen


Bonn (pts013/07.08.2007/11:11) Das krasse Missverhältnis einer Wirtschaft, die deutliche Rezessionssignale aussendet, und einer Börse, die neue Hochs erklimmt, hält weiter an. In diesem Zusammenhang sollten Sie wissen, dass meine Argumentation der vergangenen Monate gewissermaßen ein zweistufiger Prozess ist: Erstens ein analytischer Teil, an dessen Ende eine Prognose steht. Zweitens eine Einschätzung, wie die Mehrheit der Börsianer auf die prognostizierten ökonomischen Veränderungen reagieren wird.

Analyse der Immobilienblase war korrekt

Im Zentrum des ersten Teils standen die Analyse der Immobilienblase und die Exzesse bei den Hypothekenkrediten. Es galt zu verstehen, wie sie entstand, welche gesamt- wirtschaftlichen Wirkungen sie hatte und welche Folgen ihr Platzen haben würde. Es wurde aufgezeigt, wie wichtig steigende Immobilienpreise für den Konsumsektor waren, der rund 70% der US-Wirtschaftsleistung ausmacht. Auf dieser Erkenntnis basierte die Schlussfolgerung, dass der US-Konsument schon bald den Gürtel enger schnallen muss. Ein wichtiger Argumentationsstrang betraf die extrem laxe Vergabe von Hypothekenkrediten und das Wachstum verbriefter Hypothekenkreditpools. Fast wie von Zauberhand wurden aus hoch riskanten Einzelkrediten Wertpapiere bester Bonität kreiert. Auf dieser Erkenntnis basierte die Schlussfolgerung, dass es enorme Kreditabschreibungen geben wird.

Die Folgen treten langsam ein

Beide auf klar nachvollziehbaren und geradezu zwingenden Argumenten basierende Analysen erweisen sich zusehends als richtig und die Schlussfolgerungen treten nach und nach ein. Der Konsumsektor hat sich bereits deutlich abgeschwächt, die erste vom Konsumenten ausgehende Rezession seit 1981/82 zeichnet sich ab. US-Notenbankpräsident Bernanke sprach jetzt von drohenden Verlusten aus dem Bereich der Hypothekenkredite von bis zu 100 Mrd. Dollar. Notenbanker haben bisher immer nur zähneknirschend das zugegeben, was sich beim besten Willen nicht mehr leugnen ließ. Außerdem sind sie dafür bekannt, Probleme so klein zu reden wie möglich. Sie können also getrost davon ausgehen, dass diese Schätzung viel zu niedrig sein wird.

Bisher ignoriert die Börse die Probleme

Die erste Stufe meiner Analyse erwies sich als richtig. Für die zweite Stufe gilt diese erfreuliche Tatsache bisher noch nicht. Diese zweite Stufe bestand darin, die Reaktion der Finanzmärkte auf die Ergebnisse der ersten Stufe zu prognostizieren. Hier ging und geht es also nicht darum, eine logische Analyse realer ökonomischer (Fehl-) Entwicklungen zu erstellen, sondern die Reaktion von Menschen auf diese Entwicklungen vorherzusehen. Und in diesem Bereich musste ich lernen, dass die Fähigkeit der Börsianer, die Realität zu ignorieren, zu leugnen und durch Wunschdenken zu ersetzen sehr viel ausgeprägter ist, als ich für möglich gehalten habe. Dabei scheint mir der Grad der Realitätsverleugnung heute größer zu sein als jemals zuvor. Am Ausgang dieser hoch spekulativen Episode habe ich weiterhin keine Zweifel: Es wird ein böses Erwachen geben.
Claus Vogt,Chefredakteur Sicheres Geld Deutschland

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Ab dem 29. August 2007 kann die September-Ausgabe von Sicheres Geld nach Redaktionsschluss im Internet abgerufen werden.

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