pte20221206001 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Biokohle entschärft Mist von Rindern effektiv

Methanemissionen sinken dank neuem Verfahren der University of California um 84 Prozent


Klimaschädlicher Mist wird mit Verfahren zu wertvollem Dünger (Foto: Benjamin Brandt, pixabay.com)
Klimaschädlicher Mist wird mit Verfahren zu wertvollem Dünger (Foto: Benjamin Brandt, pixabay.com)

Merced (pte001/06.12.2022/06:00)

Für die Misthaufen von Milchbauern haben Forscher der University of California am Standort Merced eine klimafreundliche Lösung gefunden. Wird der Mist in einen Fermenter gefüllt und mit Biokohle vermischt, entsteht hochwertiger Kompost. Gleichzeitig werden die Methanemissionen um 84 Prozent verringert.

Nützlicher Pflanzenabfall

Biokohle wird, wie Holzkohle, unter Luftabschluss bei einer Temperatur für 400 bis 500 Grad Celsius aus pflanzlichen Abfällen hergestellt. Im Normalfall dient sie als Bodenverbesserer. Zudem verhindert sie das Versickern von Wasser, weil sie sehr speicherfähig ist - das Wasser bleibt für die Pflanzen verfügbar.

Die Milchwirtschaft ist eine der Hauptquellen für Methan in Kalifornien und macht 50 Prozent der Methanemissionen des Staates aus. Die Reduzierung dieser Emissionen ist ein entscheidender Teil der staatlichen und bundesstaatlichen Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels. "Biokohle kann die Lösung sein", sagt Forscherin Rebecca Ryals.

Fermenter auf Vormarsch

Die Sache hat allerdings einen Haken. Kaum eine Farm verfügt über einen Fermenter, in dem sich der Mist umweltverträglich in hochwertigen Dünger verwandelt lässt. Kalifornien will bis 2030 jeden Milchbetrieb dazu bringen, einen Fermenter einzusetzen. In der Zwischenzeit könnten mobile Geräte eingesetzt werden, um den Mist umzusetzen, so die Forscher um Ryals.

"Es ist dringend nötig, etwas mit dieser Biomasse zu tun, weil die Verbrennung im Freien ab 2025 verboten ist", sagt Maschinenbauprofessor Gerardo Diaz, der sich für den Bau von mobilen Fermentern einsetzt. "Die Kompostierung ist eine sehr klimafreundliche Praxis. Die Wirkung lässt sich im Grunde verdoppeln, wenn wir ein wenig Pflanzenkohle hinzufügen", ergänzt Ryals.

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