pte20230321001 Umwelt/Energie, Unternehmen/Wirtschaft

Bauern und Adler in den USA jetzt Verbündete

Wissenschaftler der Cornell University weisen beiderseitigen Nutzen durch Klimawandel nach


Weißkopfseeadler auf Jagd: Klimawandel bewirkt Win-win-Situation (Foto: cornell.edu)
Weißkopfseeadler auf Jagd: Klimawandel bewirkt Win-win-Situation (Foto: cornell.edu)

Ithaca (pte001/21.03.2023/06:00)

Der Klimawandel hat Milchbauern und Weißkopfseeadler in Whatcom County im US-Bundesstaat Washington zu Partnern gemacht, die wechselseitig voneinander profitieren. Bisher war das Wappentier der USA als Vieh- und Fischdieb verschrien. Jetzt aber lieben sich die ungleichen Partner. Die Adler ernährten sich bis vor einiger Zeit vor allem von den Kadavern von Lachsen, die nach dem Laichen starben und an die Ufer von Flüssen gespült wurden.

Lachse laichen jetzt anders

"Doch der Klimawandel hat den Laichplan der Lachse verändert. Jetzt laichen die Lachse, wenn die jährlichen Überschwemmungen des Nooksack River ihren Höhepunkt erreichen. Die Fische, die sterben, werden vom Hochwasser weggespült, anstatt an Land abgelegt zu werden, wo die Adler sie leicht erreichen können", sagt Ethan Duvall, Doktorand in Ökologie und Evolutionsbiologie am Institut für Ornithologie an der Cornell University.

Die Raubvögel müssten also hungern, hätten sie nicht neue Futterplätze entdeckt: die landwirtschaftlichen Nutzflächen der Milchbauern. Diese befreien die Adler von Kadavern und Kleintieren, die die Landwirte als Störenfriede ansehen. Duvall hat mit seinen Kollegen Emily Schwabe und Karen Steensma von der University of Washington und der Trinity Western University Milchbauern in kleinen, mittleren und großen Betrieben befragt, um diese einzigartige Beziehung besser zu verstehen.

Abfälle aus Milchviehbetrieben

Um den Rückgang ihres natürlichen Nahrungsangebots auszugleichen, haben sich Adler laut den Wissenschaftlern dem stetigen Strom von Abfällen aus Milchviehbetrieben zugewandt, die aus der Geburt und dem Tod von Kühen und Wasservögeln resultieren, die in den landwirtschaftlichen Gebieten Futter suchen und sich ausruhen.

"Wir wissen, dass diese positive Interaktion zwischen Landwirten und Weißkopfseeadlern in vielen anderen landwirtschaftlichen Gebieten nicht die Norm ist, insbesondere nicht in der Nähe von Geflügelfarmen, in denen die Adler Hühner erbeuten. Aber diese Untersuchung gibt mir Hoffnung, dass Landwirte, Wildtier-Manager und Naturschützer zusammenkommen können, um kritisch darüber nachzudenken, wie der Nutzen für Menschen und Wildtiere in den Räumen, die sie teilen, maximiert werden kann", so Duvall.

(Ende)
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