Antipsychotika auf Fingerkuppe nachweisbar
Überwachung der Einnahme der Medikamente wird laut University of Surrey deutlich erleichtert
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Zeigefinger: Test weist Antipsychotika auf der Kuppe nach (Foto: pixabay.com, truthseeker08) |
Guildford (pte028/31.08.2023/12:30)
Forscher der University of Surrey haben eine neue Möglichkeit zur Testung üblicher Antipsychotika entwickelt - und zwar mittels des Schweißes auf den Fingerkuppen. Dabei soll es sich laut Erstautorin Katherine Longman um eine raschere, angenehmere und praktischere Alternative zur Entnahme von Blut für die Überwachung der Patienten handeln. Dieser nicht-invasive Ansatz könne auch für den Einsatz bei anderen therapeutischen Maßnahmen angepasst werden, heißt es.
60 Patienten untersucht
Es ist bereits bekannt, dass sich manche Medikamente im Schweiß einer Fingerkuppe nachweisen lassen. Mehrere Vorteile sprechen für diesen Ansatz. Dafür ist kein medizinisch geschultes Personal erforderlich, die Lagerung und der Transport sind einfacher. Schweißproben können - anders als Blut - bei Umgebungstemperatur transportiert werden. Um herauszufinden, ob auch Antipsychotika im Schweiß vorkommen, sind 60 Patienten, die Clozapin, Quetiapin oder Olanzapin einnehmen und 30 negative Kontrollen hatten, rekrutiert worden. Elf Patienten, die Clozapin einnehmen, haben Blutproben zur Verfügung gestellt, damit sich die Übereistimmung der Indikatoren bei den Schweißproben und im Blut überprüfen lässt.
Die Patienten wurden zudem ersucht, Angaben über die tägliche Dosierung und die letzte Dosis, die sie eingenommen hatten, zu machen. Proben wurden in der Folge vor und nach dem Waschen der Hände gesammelt. Gewaschene Hände liefern ein besseres Abbild des ekkrinen Schweißes auf den Fingerkuppen. Die Teilnehmer mussten ihre Fingerspitzen 30 Sekunden lang gegen ein poröses Papier drücken. Diese Proben wurden mittels Flüssigchromatografie-Massenspektronomie analysiert. Die korrespondierende Autorin Melanie Bailey hat sechs Personen, die diese Medikamente nicht einnahmen, zusätzlich ersucht, ganze und zerdrückte Tabletten zu berühren und dann Tests der Fingerkuppen zu absolvieren.
Antipsychotika nachgewiesen
Zusätzlich haben die Forscher die Genauigkeit des neuen Tests nachgewiesen. Er entdeckte Antipsychotika bei jedem Patienten. Am wirksamsten ist er bei Clozapin. Eine erste Analyse der Daten einer Untergruppe der Teilnehmer zeigt, dass die Werte der Clozapin-Metaboliten im Schweiß den im Blut nachgewiesenen Werten entspachen. Damit ergibt sich laut den Forschern die interessante Perspektive, dass der Tests eines Tages auch nur über den Schweiß sogar die eingenommene Menge des Medikaments nachweisen kann. Bei den anderen Medikamenten erwiesen sich die Testergebnisse als weniger einheitlich, aber auch als durchaus positiv. Details wurden in "Frontiers in Chemistry" veröffentlicht.
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