pte20230828017 in Leben

Vorhofflimmern: Vier Faktoren zur Patienten-Identifizierung

Praxistaugliches Verfahren britischer Forscher ermöglicht den Nachweis eines Schlaganfall-Risikos


Herzschlag: Unregelmäßigkeit kann gefährlich werden (Foto: pixabay.com, Stefan Schweihofer)
Herzschlag: Unregelmäßigkeit kann gefährlich werden (Foto: pixabay.com, Stefan Schweihofer)

Norwich (pte017/28.08.2023/10:30)

Forscher der University of East Anglia haben ein neues Verfahren zur Identifizierung von Patienten mit unregelmäßigem Herzschlag, also einem Vorhofflimmern, entwickelt. Obwohl diese Erkrankung nicht lebensbedrohlich ist, erhöht sie das Risiko einer transitorischen ischämischen Attacke (TIA) oder eines Schlaganfalls bis um das Fünffache. Die im "European Journal of Preventive Cardiology" veröffentlichten Forschungsergebnisse weisen vier Faktoren nach, die vorhersagen können, welche Patienten an einem Vorhofflimmern leiden werden. Dazu gehören ein höheres Alter, ein höherer diastolischer Blutdruck sowie Probleme mit der Koordination und der Funktion der oberen linken Herzkammer.

Neues Tool für die Praxis

Das Team entwickelte in der Folge für Ärzte ein einfaches, praxistaugliches Tool zur Identifizierung der Betroffenen. Die Wissenschaftler hoffen, dass es bei der Diagnose und Behandlung von mehr Patienten helfen und damit deren Risiko eines späteren Schlaganfalls verringern wird. Laut dem leitenden Wissenschaftler Vassilios Vassiliou ist dies von großer Bedeutung, denn "es ist eine spezifische Behandlung mit blutverdünnenden Medikamenten erforderlich, um das Risiko eines Schlaganfalls zu verringern". Nach einem Schlaganfall seien zudem eine Reihe von Maßnahmen zur Überwachung des Gesundheitszustands erforderlich. Dazu gehören die langfristige Überwachung des Herzrhythmus oder Echokardiogramme.

Die Forscher sammelten Daten von 323 Patienten, die am Cambridge University Hospitals NHS Foundation Trust behandelt worden waren. Sie alle hatten einen Schlaganfall ohne identifizierte Ursache erlitten, also einen Embolischen Schlaganfall mit ungeklärter Emboliequelle. Das Team analysierte die Krankenakten und Daten der verlängerten Überwachung des Herzrhythmus. Zusätzlich wurden die Echokardiogramme ausgewertet. Laut Vassiliou stellten sie fest, wie viele dieser Patienten bis zu drei Jahre nach ihrem Schlaganfall unter einem Vorhofflimmern litten.

Modell basiert auf vier Parametern

In einem nächsten Schritt wurde eine gründliche Beurteilung vorgenommen, um herauszufinden, ob es spezifische Parameter gibt, die mit dem Nachweis eines Vorhofflimmerns in Zusammenhang standen. Nach der Identifikation von vier Parametern entwickelten die Forscher ein Modell, das vorhersagen kann, welche Patienten in den nächsten drei Jahren unter einem Vorhofflimmern leiden werden, womit das erhöhte Risiko eines weiteren Schlaganfalls besteht.

(Ende)
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