pte20220808003 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Antikörper 2.0 schützen vor Malaria-Infektion

Von 25 am National Institutes of Health Clinical Center freiwillig Infizierten erkrankten nur zwei


Moskito: macht sich fertig zum Zustechen (Foto: Mohamed Nuzrath, pixabay.com)
Moskito: macht sich fertig zum Zustechen (Foto: Mohamed Nuzrath, pixabay.com)

Bethesda (pte003/08.08.2022/06:05)

Das National Institutes of Health Clinical Center http://clinicalcenter.nih.gov hat zum ersten Mal an Menschen einen Antikörper zum Schutz vor einer Malaria-Infektion getestet. 25 Freiwillige erhielten fünf, 20 oder 40 Milligramm des Präparats pro Kilogramm Körpergewicht. Vier bekamen noch eine zusätzliche Dosis. Dann wurden alle absichtlich mit Malaria infiziert, erkrankten jedoch nicht. Sie waren geschützt, und zwar für mindestens 56 Tage. Nur zwei Probanden erkrankten danach an Malaria, allerdings war der Krankheitsverlauf weniger schwer.

Günstiger als ein Impfstoff

"Wenn sich dieser monoklonale Antikörper endgültig als sicher und wirksam erweist, könnte er prophylaktisch von Touristen, medizinischem oder Militärpersonal verwendet werden, die in Gebiete reisen, in denen Malaria häufig vorkommt", sagt Anthony S. Fauci, Direktor des National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) http://niaid.nih.gov .

"In Ermangelung eines hochwirksamen, lang anhaltenden Impfstoffs könnte die Verhinderung von Malariainfektionen für mehrere Monate mit einer einzigen Dosis monoklonaler Antikörper auch in bestimmten Teilen Afrikas, in denen Malariafälle auftreten, wertvoll sein", so Fauci weiter. Die Kosten des Präparats seien deutlich niedriger als die eines Impfstoffs.

Optimierung verlängert Schutz

Vor einigen Jahren isolierten Robert Seder und Kollegen am Vaccine Research Center von NIAID den Antikörper "CIS43" aus dem Blut eines Freiwilligen, der einen Prüfimpfstoff aus geschwächten Malariaparasiten erhalten hatte. Als das Präparat in zwei verschiedenen Mausmodellen getestet wurde, verhinderte es mit hoher Effektivität eine Infektion mit Plasmodium falciparum. Nachdem die Entwickler das Präparat modifizierten, verblieb es länger im Blut, schützte also über einen längeren Zeitraum vor Infektionen.

Im Gegensatz zu Impfstoffen, die helfen, das Immunsystem zu trainieren, um seine eigenen Antikörper gegen einen Erreger zu produzieren, sind monoklonale Antikörper im Grunde genommen starke Injektionen von Antikörpern, von denen bereits bekannt ist, dass sie die Aufgabe erfüllen. In diesem Fall wurde ein monoklonaler Antikörper namens "L9LS" optimiert, um auf ein Protein abzuzielen, das vom Malariaparasiten zur Infektion von Wirtszellen verwendet wird.

(Ende)
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