pte20230209004 Auto/Verkehr, Technologie/Digitalisierung

Ampeln mit Weißlicht verbessern Verkehrsfluss

North Carolina State University tüftelt an neuem Konzept zur Leitung autonom fahrender Autos


Kreuzung: Neue Ampelschaltung verringert künftig Verspätungen (Foto: Stokpic, pixabay.com)
Kreuzung: Neue Ampelschaltung verringert künftig Verspätungen (Foto: Stokpic, pixabay.com)

Raleigh (pte004/09.02.2023/06:10)

Künftig könnten Verkehrsampeln nach den Plänen von Forschern der North Carolina State University auch weiß leuchten. Das neue vierte Licht soll Autofahrern signalisieren, dass sie ihrem autonom dahinrollenden Vordermann getrost folgen können, wenn er über eine Kreuzung fährt. Unfall ausgeschlossen.

Vielfältige Kommunikation

Autonom fahrende Autos (AVs) werden, wenn sie einmal in großer Zahl über die Straßen rollen, vielfältig kommunizieren: mit anderen AVs, mit Verkehrsschildern und eben mit Ampeln. Sie werden sich laut Forscher Ali Hajbabaie untereinander gewissermaßen absprechen, wie sie am besten über die nächste Kreuzung kommen, ohne mit anderen zu kollidieren. Sie werden dem Pulk, der die meisten AVs umfasst, die Vorfahrt einräumen und ihre Geschwindigkeit so anpassen, dass sie an der Kreuzung zu einem Zeitpunkt ankommen, an dem sie gefahrlos darüber hinwegfahren können.

Die Autos, die noch von menschlichen Fahrern gesteuert werden, bekommen von diesem Kommunikationsprozess und diesen Absprachen nichts mit. Damit sie dennoch beteiligt werden, sollen die Ampeln dann, wenn sie für AVs freie Fahrt geben, weiß aufleuchten - als Zeichen für den Fahrer eines herkömmlich gesteuerten Autos, dass er dem vor ihm fahrenden AV folgen kann, ohne einen Unfall zu riskieren. Das System soll nicht zuletzt dazu dienen, den Verkehrsraum optimal auszunutzen und den Verkehrsfluss zu verbessern. Niemand soll mehr an roten Ampeln warten müssen, obwohl minutenlang kein Querverkehr zu sehen ist.

Grün-Gelb-Rot noch kein Oldie

Wenn zu viele Fahrzeuge, die sich einer Kreuzung nähern, von Fahrern gesteuert werden und nicht autonom unterwegs sind, soll die Ampel zum herkömmlichen grün-gelb-roten Signalmuster zurückkehren. Um die Leistungsfähigkeit des "Distributed-Computing-White-Phase"-Konzepts zu testen, haben die Forscher mikroskopische Verkehrssimulatoren genutzt. Diese Simulatoren sind komplexe Rechenmodelle, um den realen Verkehr bis hin zum Verhalten einzelner Fahrzeuge nachzubilden. Mit diesen Simulationen konnten die Forscher das Verkehrsverhalten an Kreuzungen mit und ohne Weißphase vergleichen - und auch, wie die Anzahl der beteiligten AVs dieses Verhalten beeinflusst.

"Die Simulationen verbessern den AV-Verkehrsfluss, unabhängig vom Vorhandensein der weißen Phase. Sind AVs vorhanden, verbessert die weiße Phase den Verkehrsfluss weiter. Das senkt auch den Kraftstoffverbrauch, da es weniger Stop-and-go-Verkehr gibt. Und je höher der Prozentsatz des Verkehrs an einer weißen Phasenkreuzung ist, die aus AVs besteht, desto schneller bewegt sich der Verkehr durch die Kreuzung und desto niedriger ist der Kraftstoffverbrauch", meint Hajbabaie. Kleine Anteile von AVs am Gesamtverkehr hätten nur geringe Verbesserungen des Verkehrsflusses zur Folge. Wenn aber 30 Prozent der Fahrzeuge autonom seien, würden sich die Verspätungen laut der Simulation um 10,7 Prozent reduzieren.

(Ende)
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