pte20221207001 Kultur/Lifestyle, Unternehmen/Wirtschaft

England: Ethnische Minderheiten im Job gemobbt

Umfrage von Reboot zeigt nach wie vor erhebliche Probleme bei britischen Finanzdienstleistern


Hände: Gleichbehandlung am Arbeitsplatz bleibt frommer Wunsch (Foto: falco, piixabay.com)
Hände: Gleichbehandlung am Arbeitsplatz bleibt frommer Wunsch (Foto: falco, piixabay.com)

London (pte001/07.12.2022/06:00)

Rund 70 Prozent der Angehörigen ethnischer Minderheiten, die in der britischen Finanzdienstleistungsbranche beschäftig sind, haben 2021 Diskriminierung am Arbeitsplatz erlebt. Acht von zehn mussten sich unerwünschte Kommentare aufgrund ihrer Herkunft anhören. Darüber hinaus glaubt ein Viertel, dass rassistische Witze am Arbeitsplatz immer noch toleriert werden. Das zeigt der Bericht "Race to Equality in UK Financial Services" von Reboot. Das ist eine Gruppe hochrangiger Finanzdienstleister, die Diskriminierung im Job abbauen wollen. Befragt wurden 800 Personen aus dem Finanzdienstleistungssektor mit mindestens zehn Jahren Berufserfahrung.

Die meisten schweigen

Mitarbeiter, die ethnischen Minderheiten angehören, scheuen sich, Diskriminierung ihren Personalabteilungen zu melden. Die Hälfte (47 Prozent) der Befragten, die diskriminiert wurden, haben die Probleme zwar in ihrer Arbeitsgruppe angesprochen. Doch drei Viertel waren der Meinung, dass die Personalabteilungen bei der Bewältigung dieser Probleme nicht sehr effektiv waren. Darüber hinaus geben diejenigen, die Diskriminierung erfahren haben, an, dass sie von Vorgesetzten stärker unter die Lupe genommen wurden (52 Prozent) und Kollegen sie anders behandelt haben (48 Prozent), nachdem sie sich beschwert hatten.

Das hat direkte Auswirkungen auf die Unternehmen. Fast die Hälfte (49 Prozent) der Befragten, die 2021 diskriminiert wurden, sagen, dass sie sich freie Tage nehmen mussten, weil sie die Attacken nicht mehr aushielten, und eine ähnliche Anzahl musste sich beraten lassen, um sich von den Anfeindungen zu erholen (56 Prozent). Die Studie zeigt auch, dass fast die Hälfte (44 Prozent) der ethnischen Minderheiten glaubt, auf der Karriereleiter langsamer emporzuklettern als Weiße. Jeder dritte hatte das Gefühl, nicht die gleichen Chancen zu haben wie weiße Kollegen. 40 Prozent wollen deshalb in den nächsten sechs bis zwölf Monaten nach einem neuen Arbeitsplatz suchen. Neun Prozent machen Diskriminierungen verantwortlich.

(Ende)
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