pte20210908003 Umwelt/Energie, Bauen/Wohnen

"Roofpedia" findet neue Grün- und Solardächer

Software auf Grundlage von Deep Learning lotet internationales Potenzial für Klimaschutz aus


Satellitenaufnahme: ausgewertetes Bild mit PV-Anlagen (Bild: nus.edu.sg)
Satellitenaufnahme: ausgewertetes Bild mit PV-Anlagen (Bild: nus.edu.sg)

Singapur (pte003/08.09.2021/06:10)

Die zunehmende Urbanisierung lässt immer weniger Platz für klimaneutralisierendes Grün und Solarkraftwerke. Wir müssen auf die Dächer ausweichen, sagten sich Forscher an Institut für Design und Umwelt der National University of Singapore https://www.nus.edu.sg/ (NUS). Doch wie lassen sich bei unter hunderten Millionen Dächern die identifizieren, die begrünt oder mit Solarzellen ausgestattet werden können? Die Antwort lautet: Mit Satellitenbildern.

[b]Satellitenbilder automatisch ausgewertet[/b]

Filip Biljecki, Assistenzprofessoran der NUS, und sein Masterabsolvent Abraham Noah Wu entwickelten deshalb eine Software, die geeignete Dächer automatisch erkennt. Bekannt als Roofpedia (in Anlehnung an Wikipedia), basiert sie auf einem so genannten faltungsneuronalen Netzwerk (Deep Learning), mit dem Forscher und politische Entscheidungsträger untersuchen können, wie weltweit Dächer begrünt sind und von Fotovoltaikanlagen genutzt werden. Weiter können sie erkennen, wo noch zusätzliches Potenzial vorhanden ist.

[b]Dachkataster für 17 Städte[/b]

Mit Roofpedia erstellten die Forscher ein offenes Dachregister mit Daten von einer Million Dächern in 17 Städten in Europa, Nordamerika, Australien und Asien. Diese Städte sind: Berlin, Kopenhagen, Las Vegas, Los Angeles, Luxemburg-Stadt, Melbourne, New York City, Paris, Phoenix, Portland, San Diego, San Francisco, San Jose, Seattle, Singapur, Vancouver und Zürich. Anhand dieser Daten entwickelten die Forscher den Roofpedia Index, der vereinfacht ausgedrückt die Zahl der genutzten Dachflächen zur Zahl der ungenutzten ins Verhältnis setzt.

[b]Zürich zweimal auf Platz eins[/b]

Zürich hat einen Begrünungs-Index von 100. Das ist das Ergebnis der seit 1991 geltenden Verpflichtung, alle Neubauten dort mit grünen Dächern auszustatten. Berlinbelegt mit 43 Punkten Platz zwei. Auch bei Solardächern ist Zürich mit 100 Punkten an der Spitze, gefolgt von der Sonnen- und Spielerstadt Las Vegas, die es auf einen Index von 86 bringt. Berlin rangiert hier mit 61 Punkten auf Platz sechs. Wenn beide Faktoren berücksichtigt werden liegt Zürich mit einer Punktzahl von 91 auf Platz ein, gefolgt von Berlin mit 54 Punkten. Alle Ergebnisse finden Sie hier: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0169204621001304

Roofpedia lasse sich auch nutzen, um die Wirksamkeit staatlicher Subventionen für grüne Dächer und Fotovoltaik zu überprüfen, sagt Biljecki. Die Daten sind frei nutzbar.

(Ende)
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