pte20191218009 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Höchster Berg der Dolomiten bis 2050 eisfrei

Südtiroler Alpengletscher Marmolada hat in zehn Jahren 30 Prozent seines Volumens verloren


Marmolada könnte bis 2050 komplett eisfrei sein (Foto: pixabay.com, kordi_vahle)
Marmolada könnte bis 2050 komplett eisfrei sein (Foto: pixabay.com, kordi_vahle)

Rom (pte009/18.12.2019/10:30) Der mit seinen 3.343 Metern höchste Berg der Dolomiten, der Südtiroler Alpengletscher Marmolada, wird bis zum Jahr 2050 vollkommen eisfrei sein. Das haben Mitarbeiter des zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörenden Istituto di Scienze Marine http://www.ismar.cnr.it ermittelt.

Exakte 3D-Modelle erstellt

"In nur zehn Jahren hat der Marmolada-Gletscher 30 Prozent seines Volumens und 22 Prozent seiner Oberfläche verloren", erklärt Projektleiter Renato Colucci. Festgestellt werden konnte dies anhand eines Abgleichs von Daten, die in den Jahren 2004 und 2015 erhoben wurden. Die ersten Messungen waren mithilfe eines terrestrischen Ground Penetrating Radar (GPR) erfolgt, bei dem elektromagnetische Impulse den Geländeeigenschaften entsprechend reflektiert werden und somit ein detailliertes Bild über die Schichten im Inneren liefern. Weitere Messungen wurden mithilfe von Hubschraubereinsätzen unter Benutzung der bereits gewonnenen GPR-Daten vorgenommen.

Anhand des umfangreichen Datenmaterials konnten 3D-Modelle des Gletschers erstellt werden. Diese haben nicht nur eine genaue Darstellung seiner morphologischen Eigenschaften, sondern auch der in zehn Jahren eingetretenen volumetrischen Veränderungen ermöglicht. "Bei gleichbleibendem Tempo des Klimawandels wird der Marmolada-Gletscher in 25 bis 30 Jahren vollkommen verschwunden sein", folgert Colucci. Die frei gelegten Felswände würden wegen der im Vergleich zum Eis höheren Arbsorption der Sonneneinstrahlung für eine zusätzliche Aufheizung sorgen. Angesichts der sehr unregelmässigen Berglandschaft würden lediglich vereinzelt Eis- und Schneereste sichtbar bleiben.

Umfangreiche Kooperation

Die wissenschaftliche Untersuchung ist in direkter Zusammenarbeit mit der Università di Trieste http://units.it , der regionalen Umweltorganisation Arpa Veneto http://www.arpa.veneto.it und der Universität von Aberystwith http://aber.ac.uk durchgeführt worden. Einzelheiten sind in der Fachzeitschrift "Remote Sensing of the Environment" unter dem Titel "Recent Evolution of Marmolada Glacier by Means of Ground and Airborne GPR Surveys" veröffentlicht.

(Ende)
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