pte20170522001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Hybrid-Seide steht Natur-Spinnfäden in nichts nach

Lösung aus Seidenproteinen und feinen Zellstofffasern für die Medizin


Hybrid-Seide hält im Belastungstest mit Spinnenseide mit (Foto: kth.se)
Hybrid-Seide hält im Belastungstest mit Spinnenseide mit (Foto: kth.se)

Stockholm (pte001/22.05.2017/06:00) Reißfester als alle bisherigen synthetisch hergestellten Seidenfasern ist das Produkt, das Daniel Söderberg, Forscher am Wallenberg Wood Science Center der Königlichen Technischen Hochschule (KTH) http://kth.se , in Stockholm entwickelt hat. Bei der Faser handelt es sich um ein Hybrid aus Seidenproteinen, die aus genmanipulierten Bakterien hergestellt werden und feinen Zellstofffasern, die aus Holz gewonnen werden. "Die Festigkeit unseres Fadens entspricht der von natürlichen Spinnfäden", sagt Söderberg.

Geringer Kostenaufwand

Ziel war es, eine Faser zu entwickeln, die im Wesentlichen aus kostengünstigem Zellstoff besteht. Verfestigt wird sie mit Seidenproteinen. Gleichzeitig sollte sie die medizinischen Eigenschaften von Spinnenseide behalten, die sich in reiner Form nur mit hohem Kostenaufwand synthetisch herstellen lässt, also als Massenprodukt nicht taugt. Hybrid-Seide lasse sich dagegen industriell herstellen.

My Hedhammar von der KTH und spezialisiert auf Proteinforschung, schildert den Herstellungsprozess so: Nanofasern aus Zellstoff werden mit dem Protein vermischt, das den natürlichen Spinnenfäden ihre sensationelle Festigkeit verleiht. Beide Werkstoffe verbinden sich miteinander, sodass man aus der Mixtur Fäden spinnen kann. Diese haben die gleichen Eigenschaften wie Naturseide: Sie regen das Zellwachstum an.

Komplett biologisch abbaubar

Das Verfahren ist seit Jahrtausenden bekannt. Im alten Rom wurden Wunden, die Soldaten erlitten hatten, mit Spinnweben abgedeckt. Die Wundärzte dieser Epoche hatten beobachtet, dass Verletzungen dann schneller heilen. Das Material könnte auch anderen Zwecken dienen. Söderberg glaubt, dass es auch zur Reparatur gerissener Kreuzbänder genutzt werden kann. Denn die Hybrid-Seide aus Stockholm ist bioverträglich. Außerdem wird sie nach einer gewissen Zeit biologisch abgebaut. Bis dahin sind die Bänder wieder angewachsen.

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