pte20140109003 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

Soziale Netzwerke sind Paradiese für Markenpiraten

Zehn Mrd. Pfund Schaden: Doch viele Händler unterschätzen die Gefahr


High Heels: Gefälschte Artikel schaden der Marke (Foto: pixelio.de, S. Stendel)
High Heels: Gefälschte Artikel schaden der Marke (Foto: pixelio.de, S. Stendel)

London/Wien (pte003/09.01.2014/06:10) Das britische Branchenblatt Marketing Week http://marketingweek.co.uk hat herausgefunden, dass Luxusmarken immer öfter Fälschern zum Opfer fallen, die ihre Ware auf Social-Media-Seiten anpreisen. Betroffen sind etwa Ray-Ban, Louis Vuitton oder Mulberry. Geworben wird mit originalen Fotos, Logos und geschützten Namen der Marken. Der Schaden von jährlich zehn Mrd. Pfund (zwölf Mrd. Euro) ist enorm und die Verfolgung der Übeltäter schwierig. Viele Händler unterschätzen die Gefahren jedoch.

Produktpiraten existenzbedrohend

"Marken sind unterschiedlich attraktiv für Fälscher - je höher der Markenwert, desto höher der Anreiz, durch Produktpiraterie eine anständige, aber unrechtmäßige Rendite zu erzielen", erklärt Markenexperte Oliver Schmitt von der Agentur viennabrand http://viennabrand.com im pressetext-Gespräch. Laut Schmitt erleiden Markenunternehmen so eklatante Schäden in Höhe von sechs Prozent ihres Jahresumsatzes.

Zwar bietet das Web Produktpiraten zahlreiche Möglichkeiten, gefälschte Ware anzubieten und zu verkaufen, allerdings wird dieses Problem auf Social-Media-Seiten akut. Speziell auf Facebook finden sich viele Links und bezahlte Werbungen, die zu gefälschten Webseiten führen, um dort Web Traffic zu generieren. Erschwert wird die Verfolgung der Kriminellen noch dadurch, dass Werbung auf Facebook personalisiert ist und oft wechselt. Um Beweise zu haben, müsste ein User einen Screenshot machen, wenn er auf vermeintliche "Fälscherwerbung" stößt.

Betrügerische Inhalte sind auf den meisten Social-Media-Seiten verboten, jedoch kann ebenso schnell ein neuer Account registriert werden, wie der erste gesperrt wurde. Die Fallstudie der Markenschutzagentur NetNames http://netnames.de , durchgeführt für einen pharmazeutischen Klienten, hat im Zeitrahmen von sechs Monaten über 4.500 verdächtige Accounts und Gruppen auf Facebook und Twitter identifiziert.

Gewünschte Zusammenarbeit

Das britische Trading Standards Institut http://tradingstandards.gov.uk führt seit 18 Monaten Gespräche mit diversen sozialen Netzwerken über eine Zusammenarbeit in Bezug auf die Weitergabe von Userdaten, wenn der Verdacht einer gefälschten Markenwerbung aufkommt. Auch die International Police Association kollaboriert http://ipa-uk.org mit Social Networks, um die Fälscher ausfindig zu machen.

NetNames kommt auch zu dem Schluss, dass sich viele Unternehmen der Größe des Problems gar nicht bewusst sind und keine eigene Spezialistenabteilung zum professionellen Schutz ihres Labels beschäftigen. Oft sind es nämlich erst die geschädigten Konsumenten, die auf gefälschte Ware aufmerksam machen. Jedoch fällt es der Legislative schwer, mit der schnell wachsenden und wechselnden Technologie und letztlich auch den Kriminellen mitzuhalten.

Aufklärungsarbeit entscheidend

Markenexperte Schmitt rät Unternehmen deshalb dazu, die eigene Zielgruppe darüber aufzuklären, was den Unterschied zwischen Originalen und Fälschungen ausmacht. "Ziel muss es sein, das Bewusstsein für die originale Marke zu stärken, im Detektivspiel ist man als Markenunternehmen schließlich immer einen Schritt hinterher", ergänzt der Fachmann abschließend im pressetext-Interview.

(Ende)
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