pte20120906021 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Industrieversicherer Ace will Deutschland erobern

Kundenzahl soll "deutlich erhöht" werden - Keine Übernahmen geplant


Zürcher Hauptsitz: Ace will mehr deutsche Kunden (Foto: acegroup.com)
Zürcher Hauptsitz: Ace will mehr deutsche Kunden (Foto: acegroup.com)

Hamburg/Frankfurt/Zürich (pte021/06.09.2012/13:30) Ace http://acegroup.com als einer der global führenden Industrieversicherer schickt sich nun an, am deutschen Markt verstärkt Fuß zu fassen. Dies geht aus einem Bericht der Financial Times Deutschland hervor. Die Entscheidung wird sich zwischen Rhein und Oder in erster Linie auf die angestammten Branchengrößen auswirken. Dazu zählen Allianz, HDI-Gerling, Axa und Zurich. "Wir sind in Deutschland kein kleiner Anbieter, aber wir sind nicht groß genug, um im Markt die Rolle zu spielen, die wir suchen, erklärt Andrew Kendrick, Chef von Ace Europa. Bei Redaktionsschluss dieser Meldung notiert die Ace-Aktie mit einem Minus von 1,05 Prozent bei 58,49 Euro.

Unterrepräsentiert in Deutschland

Im Vergleich zu seinen weltweiten Aktivitäten in 53 Ländern ist Ace in Deutschland noch relativ unterrepräsentiert. Die Prämieneinnahmen des Konzerns mit Sitz in der Schweiz belaufen sich auf rund 17 Mrd. Euro. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete er in Deutschland nur 179 Mio. Euro, in ganz Europa waren es circa 3,2 Mrd. Euro. Die Branchenkrösusse Allianz und HDI-Gerling kommen dagegen in Deutschland auf 3,2 bzw. 1,6 Mrd. Euro.

Für die Allianz ist die neue Strategie von Ace kein Grund zur Sorge. "Wir sehen den Eintritt neuer Wettbewerber sportlich und mit Respekt, aber auch ein Stück weit gelassen. Ich bin seit über drei Jahrezehnten in der Industrieversicherung tätig und habe viele neue Wettbewerber kommen und auch wieder gehen sehen", sagt Klaus Przybyla, CEO Germany & Central Europe von Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) http://agcs.allianz.com , dem Industrieversicherer der Allianz, gegenüber pressetext.

Übernahmen plant Ace allerdings nicht. Das Unternehmen, so betont das Management, wolle die geplanten Anstrengungen aus eigener Kraft schaffen. "Wir gehören zu den wenigen Versicherern, die weltweite Programme für große Konzerne entwickeln und führen können", gibt sich Kendrick selbstbewusst. Ziel ist es, die Zahl der Führungsmandate in Deutschland innerhalb kurzer Zeit deutlich zu erweitern. Gemessen am Börsenwert von 20,7 Mrd. Euro ist Ace der fünftgrößte Versicherer überhaupt.

Verschärfter Wettbewerb

Aus Sicht der großen Industrie-Firmen ist die von Ace geplante Intensivierung des Geschäftsgebarens keine schlechte Nachricht. Die Preise für angebotene Versicherungen sind gegenwärtig im Steigen begriffen. Vor allem traditionell solide Versicherer fördern diesen Trend. Doch obwohl Ace seine Versicherungen nicht deutlich billiger als seine Konkurrenten verkauft, würde mehr Wettbewerb auch eine Entlastung des Preisniveaus bedeuten.

Ace hat vor, seine Schadensabwicklung vor Ort in Deutschland von Frankfurt aus zu tätigen, um näher am Kunden zu sein. Große Fälle werden aber weiterhin die Büros in London und Paris bearbeiten, so der Europa-Chef. Amerikanischen und englischen Industrieversicherern wird oftmals nachgesagt, dass sich deren Schadensregulierung zäh und langwierig gestaltet. Zudem würden sie mehr Zeit für Zahlungen benötigen als deutsche. Ace ist bemüht, diesen Eindruck nicht zu vermitteln. "Wir müssen alles in unserer Macht stehende tun, um solche Vorstellungen zu bekämpfen", sagt Kendrick.

(Ende)
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