pte20120229023 Technologie/Digitalisierung, Forschung/Entwicklung

Metaphorische Suchmaschine gibt kreative Impulse

YossarianLives soll Usern helfen, neues Wissen zu generieren


Kreative Websuche: User sollen Ideen entwickeln (Foto: yossarianlives.com)
Kreative Websuche: User sollen Ideen entwickeln (Foto: yossarianlives.com)

London (pte023/29.02.2012/13:05) Suchmaschinen sind nicht nur ein brauchbares Tool, um die Weiten des Internets nach Informationen zu durchforsten. Sie bieten ihren Usern auch eine einfache Möglichkeit, neue Gedanken und Ideen aufzuschnappen und weiterzuverfolgen. So oder so ähnlich lässt sich der Hintergrund für einen neuartigen Google-Konkurrenten namens "YossarianLives" http://www.yossarianlives.com umschreiben, der derzeit von britischen Computerwissenschaftlern entwickelt wird. Der Webservice, der noch in diesem Jahr starten soll, wird dabei als "metaphorische Suchmaschine" angepriesen, die Nutzern durch das Finden von sinnverwandten Inhalten kreative Impulse geben soll.

"Die Internet-Suchmaschinen von heute sagen uns nur, was wir ohnehin schon wissen. Wir wollen aber, dass Sie neues Wissen generieren. Metaphern helfen uns, bereits existierende Konzepte neu zu entdecken und daraus kreative Ideen zu entwickeln", erklärt Paul Neeley, CEO und Mitgründer der Webseite, gegenüber dem NewScientist den Grundgedanken. Zum Beleg seiner These verweist er etwa auf die metaphorische Verwendung einer Formel-1-Boxencrew für das Notarztteam in einem Operationssaal, durch die sich die medizinischen Abläufe entscheidend verbessert hätten. "Genau das wollen wir nun auch für Designer, Künstler, Schriftsteller und sogar Wissenschaftler erreichen", so Neeley.

Natural language processing

Doch wie funktioniert YossarianLives genau? "Unser Suchalgorithmus generiert Ergebnisse, die grundverschieden zum eingegebenen Suchbegriff, aber potenziell mit diesem metaphorisch verbunden sind", heißt es relativ kryptisch auf der entsprechenden Webseite. Der konkrete Ansatz, der sich dahinter verbirgt, kommt aus dem Bereich der Computerlinguistik und nennt sich "Natural language processing" (NLP). Dabei wird untersucht, wie natürliche Sprache in der Form von Text- oder Sprachdaten mithilfe des Computers algorithmisch verarbeitet werden kann.

"Bei einer herkömmlichen Suchmaschine werden typischerweise sehr nahe liegende Begriffe gefunden. YossarianLives sucht hingegen nach Wörtern, die zwar weiter weg sind, aber eine gewisse konzeptuelle Verbindung aufweisen", schildert Neeley. Wer beispielsweise "Wissenschaft" als Suchbegriff eingibt, erhält als Ergebnis ein Foto angezeigt, das ein glückliches Paar zeigt. "Der metaphorische Zusammenhang ist hier die Chemie", interpretiert Neeley die auf den ersten Blick etwas seltsam anmutenden Resultate.

Optimierung des Suchalgorithmus

In welcher Form und zu welchem Zeitpunkt die alternative Suchmaschine tatsächlich offiziell erscheinen wird, steht bislang noch nicht fest. Derzeit ist das Team rund um CEO Neeley voll und ganz mit der Optimierung und Ausbalancierung des verwendeten Suchalgorithmus beschäftigt: "Wir wollen genau den einen Punkt finden, wo die Ergebnisse noch so nahe am Suchbegriff liegen, dass der User den metaphorischen Zusammenhang erkennen kann."

(Ende)
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