pte20251219001 in Forschung

KI trifft manchmal nicht den richtigen Ton

Laut University of East Anglia und Universität Jyväskylä sind Menschen bessere Übersetzer


Wörterbuch: Menschen finden eher die richtigen Worte (Foto: Melanie, pixabay.com)
Wörterbuch: Menschen finden eher die richtigen Worte (Foto: Melanie, pixabay.com)

Norwich/Jyväskylä (pte001/19.12.2025/06:00)

Die KI-Tools treffen beim Vortragen von Texten zu Videos in der jeweiligen Sprache manchmal den Ton nicht, wenn Wörter unterschiedliche Bedeutung haben. Auch scheitern viele große Sprachmodelle bei Feinheiten der Sprache, wie Jiseon Han von Business School der University of East Anglia und Risqo Wahid von der Universität Jyväskylä ermittelt haben.

Werbung für ein breites Publikum

"Da Unternehmen darum wetteifern, Verbraucher aus vielen Ländern auf Plattformen wie TikTok, Instagram und YouTube zu erreichen, ist eine neue Frage aufgetaucht: Kann generative KI den Menschen bei der Videoübersetzung wirklich ersetzen?", so Han. In zwei Experimenten haben die Forscher indonesische beziehungsweise Verbraucher aus den USA und Großbritannien Marketing-Videos ansehen lassen, die entweder von Muttersprachlern oder von KI-Chatbots, die auch die Übersetzung lieferten, kommentiert wurden. Die KI-generierten Videos konvertierten Sprache, Stimme und sogar Lippenbewegungen automatisch in die Zielsprache.

Das Bild fällt gemischt aus. "Wir haben festgestellt, dass die Zuschauer KI-übersetzte Videos durchweg als weniger natürlich und weniger authentisch empfanden als die von Menschen vorgetragenen", unterstreicht Han. Allerdings habe die KI bei der Übersetzung ins Englische besser abgeschnitten, was wahrscheinlich darauf zurückzuführen sei, dass die KI mit besonders vielen englischsprachigen Texten trainiert worden sei. KI-Tools seien zwar nützlich, wenn Geschwindigkeit im Vordergrund stehe. Doch einfühlsame Übersetzungen, die auch Nuancen treffen, seien noch dem Menschen vorbehalten.

Keine UnterschiedeBei bei "Likes"

Bei der Wirkung der Spots hat die Marketing-Expertin keine Unterschiede festgestellt. Ob von Menschen oder von KI-Chatbots kommentiert: Beide bekamen gleichviele "Likes" und wurden ähnlich oft geteilt. "Für Vermarkter kann KI eine gute Wahl sein, wenn es vor allem auf Geschwindigkeit und klare Botschaften ankommt. Wenn es jedoch darum geht, Tonfall, Persönlichkeit und kulturellen Kontext zu erfassen, ist menschliches Fachwissen nach wie vor unersetzlich", fügte sie hinzu. "Generative KI kann bereits Teile der Videobearbeitung übernehmen, für die früher ganze Produktionsteams erforderlich waren. Aber die Verbraucher merken wenn etwas nicht stimmt. Der menschliche Touch ist nach wie vor wichtig", so Wahid.

(Ende)
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