pte20090331037 Unternehmen/Wirtschaft, Auto/Verkehr

Bosch erwartet schwierigstes Geschäftsjahr seit Jahrzehnten

Stammbelegschaft soll trotz Auftragseinbrüchen gehalten werden


Wien (pte037/31.03.2009/13:59) Die Geschäftsführung der Robert Bosch AG Österreich http://www.bosch.at hat im Zuge ihrer heutigen Präsentation des Geschäftsberichts für das Jahr 2008 angekündigt, dass die Stammbelegschaft aller zum Konzern gehörigen Teilunternehmen in Österreich gehalten werden soll. "Wir fahren auf Sicht, weil noch kein Ende der Krise ausgemacht werden kann", gibt Karl Strobel, Alleinvorstand der Robert Bosch AG Österreich, zu verstehen. Die aus der einzigartigen Unternehmensstruktur des Konzerns - 92 Prozent des Unternehmens befinden sich im Eigentum der Robert Bosch Stiftung - resultierende Unabhängigkeit von Finanzmärkten sei ein maßgeblicher Grund, warum auf drastische Maßnahmen zur Krisenbewältigung verzichtet werden kann.

Vor allem die Kraftfahrzeug- und Industrietechniksparte sieht sich nach guter Geschäftsentwicklung bis zum dritten Quartal des Vorjahres mit starken Auftragsrückgängen konfrontiert. Die Zahlen der ersten beiden Quartale des laufenden Jahres ließen jedoch den Rückschluss zu, dass in konjunktureller Hinsicht die Talsohle erreicht worden sei, so Strobel. Das Management der österreichischen Teilgesellschaften Robert Bosch AG Hallein und Bosch Rexroth AG Pasching vereinbart derzeit mit Arbeitnehmervertretern ein flexibles Arbeitszeitenmodell. Die Verhandlungen konnten jedoch noch nicht zum Abschluss gebracht werden.

"Anmeldepflichtige Maßnahmen wie Kurzarbeit werden nur im Falle einer weiteren Prolongierung der Krise nachgeschalten," betont Strobel. Investitionen im Bereich Forschung und Entwicklung blieben ebenso wie Ausgaben für die Ausbildung von Mitarbeitern, insbesondere von Lehrlingen, unangetastet. Detaillierte Mitarbeiterzahlen wurden nicht genannt. Ernest Fiedler, Geschäftsführer der Robert Bosch AG Hallein, rechnet jedoch damit, dass in Hallein rund 500 Mitarbeiter von einem flexiblen Arbeitszeitmodell berührt sein werden. Die Einführung von Kurzarbeit betreffe ähnliche viele Personen. Die Robert Bosch AG Österreich beabsichtige jedoch nicht, die rechtlich möglichen Kurzarbeitsquoten zur Gänze auszureizen, heißt es von Seiten der Geschäftsführung.

Der Optimismus der Unternehmensführung beruht nicht zuletzt auf den weltweit ergriffenen Regierungsmaßnahmen zur Stützung der Konjunktur sowie auf Förderprogrammen im Bereich der Kraftfahrzeug- und Thermotechnik. In Deutschland kündigten Bundeskanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Frank Walter Steinmeier eine Aufstockung der schon eingeführten Automobilabwrackprämie an. In Österreich gab Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner bekannt, dass im Rahmen des zweiten Konjunkturpakets ab 14. April 2009 bis zu 100 Millionen Euro für thermische Sanierungen ausgeschüttet werden. Privathaushalte sollen sich im Falle der Neuanschaffung eines Heizkessels bis zu 5.000 Euro zurückholen können.

Robert Kordik, Geschäftsführer von Buderus Austria, zeigt sich angesichts der angekündigten Beträge skeptisch. "100 Millionen Euro sind nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, wenn man bedenkt, dass allein die Bundesimmobiliengesellschaft der Republik Österreich (BIG) über 600 Millionen Euro in die Sanierung von Heizsystemen in Schulen, Hochschulen und Justizgebäuden steckt." Die Sparte Heiz- Gebäudetechnik sehe sich aufgrund der starken Nachfrage nach ökologisch-verträglichen Lösungen dennoch mit vergleichsweise günstigen Geschäftsbedingungen konfrontiert, so Kordik.

Fotos zur Veranstaltung stehen unter http://www.fotodienst.at/browse.mc?album_id=2678 zum Download zur Verfügung.

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