Printmedien profitieren von Online-Archiven
Digitalisierung alter Ausgaben gibt neue Impulse
Zeitungsarchive zunehmend im Netz verfügbar (Foto: fotodienst.at) |
Florida/Berlin (pte003/18.03.2008/06:15) Zeitungen und Zeitschriften versuchen aus ihren Archiven im Internet Kapital zu schlagen. Digitalisierte Versionen alter Ausgaben können neue Impulse geben und ohne großen Kostenaufwand verstärkt Leser sowie Werbekunden anlocken. Besonders jene Publikationen mit einer langjährigen Geschichte könnten von Online-Archiven profitieren. So verfügt beispielsweise Sports Illustrated http://sportsillustrated.cnn.com über 53 Jahre an Artikeln und teilweise einzigartige Fotos, wie die New York Times berichtet. Diesen Fundus will das Magazin nun online zugänglich machen und sich damit einen Vorteil gegenüber Wettbewerbern wie dem Online-Portal Yahoo Sports oder dem US-Sportsender ESPN verschaffen.
Bisher stellen erst wenige Printmedien ihre Archive im Netz zur Verfügung, die meisten davon zudem nur gegen Bezahlung wie beispielsweise die Washington Post. Allerdings kommt nun Bewegung in den Bereich und zunehmend mehr Zeitungen und Zeitschriften öffnen ihre Archive den Internetnutzern bzw. streichen die Gebühren für die Nutzung. Dieser Trend lässt sich auch in Deutschland beobachten. "Es trifft zu, dass immer mehr Zeitungen ihre Archive digitalisieren. Das hat aber auch schlichtweg mit Platzmangel zu tun", sagt Anja Pasquay, Pressereferentin des Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) http://www.bdzv.de , auf Nachfrage von pressetext.
Branchenvertreter in den USA gehen davon aus, dass alte Artikel, auch wenn sie weniger Interesse auslösen als aktuelle, dennoch zu verbesserten Einnahmen führen können. Vor allem in Hinblick auf die Werbeeinnahmen sollen die Online-Archive eine belebende Rolle spielen. "Für die Leser, aber auch für wissenschaftliche oder etwa Schul-Projekte gibt es damit erheblich erweiterte sowie vereinfachte Recherchemöglichkeiten. Das Online-Archiv ist sicher ein Pluspunkt für die Zeitung als seriöse Quelle, gedruckt oder online", meint Pasquay. Allerdings sehe der BDZV derzeit nicht, dass dadurch deutlich mehr Leser oder gar Werbekunden angelockt würden.
Etwas anders ist die Einschätzung seitens der deutschen Zeitschriftenverleger. "Grundsätzlich digitalisieren alle Verlage ihre Archive. Die Publikumszeitschriftenverlage stellen diese in der Regel zur kostenlosen Nutzung online - mit dem Ziel der Reichweitensteigerung und damit auch einer Erhöhung der Werbeumsätze ihrer Sites", so Norbert Rüdell, Pressesprecher des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) http://www.vdz.de , gegenüber pressetext. Die B2B-Verlage hingegen hätten häufig kostenpflichtige Archive oder Zugangsbeschränkungen, beispielsweise für Print-Abonnenten und registrierte Nutzer. "Ziel dieser Strategie ist meist der Schutz des Printproduktes vor einer vermeintlichen Kannibalisierung durch das Internet", erläutert Rüdell.
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