pte20070829013 in Business

Handyanrufe bei 0900-Servicerufnummern können um bis zu 50 Prozent steigen

TKG-Novelle: Mehrwertdienste-Anbieter fordern gesetzliche Nachbesserung


Mehrwertdienste-Anbieter fordern gesetzliche Nachbesserung (Foto: pixelio)
Mehrwertdienste-Anbieter fordern gesetzliche Nachbesserung (Foto: pixelio)

Bonn (pte013/29.08.2007/11:20) Ab dem 1. September können mit dem Inkrafttreten der Novelle des Telekommunikationsgesetzes die Anrufe bei 0900-Servicerufnummern aus dem Mobilfunknetz von zwei auf drei Euro pro Minute steigen. Bei den Anbietern von Service-Rufnummern stößt der befürchtete Preisanstieg auf massive Kritik. "Die Gesetzesregelung ist pervers. Im Festnetz gibt es klare Vorgaben für die Minutenpreise. Hier legt der Ab dem 1. September können mit dem Inkrafttreten der Novelle des Telekommunikationsgesetzes die Anrufe bei 0900-Servicerufnummern aus dem Mobilfunknetz von zwei auf drei Euro pro Minute steigen. Bei den Anbietern von Service-Rufnummern stößt der befürchtete Preisanstieg auf massive Kritik. "Die Gesetzesregelung ist pervers. Im Festnetz gibt es klare Vorgaben für die Minutenpreise. Hier legt der Inhalteanbieter den Preis mit dem Netzbetreiber fest. Für den Mobilfunk gilt das nicht. Hier haben die Mobilfunknetzbetreiber die Preishoheit und nutzen diesen Spielraum aus", moniert Renatus Zilles, Vorsitzender der Geschäftsführung von Next ID http://www.next-id.de . Zum 1. September werde es ohne Gegenleistungen der Mobilfunker extreme Preiserhöhungen geben. Das wirke sich für die Verbraucher negativ aus, denn immerhin werden rund 50 Prozent der Serviceanrufe aus dem Mobilfunknetz getätigt. "Darunter werden aber auch die Inhalteanbieter, die Werbewirtschaft, Fernsehen, Zeitungen und Zeitschriften leiden", befürchtet Zilles.

Die Mobilfunker hätten damit scheinbar keine Probleme, die betroffenen Wirtschaftskreise und die Verbraucher müssten die Zeche zahlen. Selbst wenn sich das Anrufvolumen um zehn oder zwanzig Prozent im Mobilfunknetz reduziere, erwirtschafteten die Netzbetreiber bei 50prozentigen Preissteigerungen noch einen deutlichen Gewinn. "Das führt zu einem nicht hinnehmbaren Ungleichgewicht und eröffnet für die Mobilfunker ein erhebliches Diskriminierungspotential", sagt Zilles. Das müsse der Gesetzgeber schnell ändern und eine diskriminierungsfreie Lösung finden. Nach Informationen von Christian Plätke, Geschäftsführer von Intelegence http://www.in-telegence.net , plane beispielsweise O2 eine Preiserhöhung auf 2,99 Euro pro Minute. "Das ist ein Preisaufschlag von einem Euro, den allein der Mobilfunker kassiert, ohne dafür mehr zu leisten. Das ist skandalös", kritisiert Plätke.

Nach einem Bericht der Zeitschrift Capital werden auch T-Mobile und Vodafone die Preise erhöhen. Nur bei E-Plus bleibe nach eigener Aussage alles beim Alten. Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur http://www.bundesnetzagentur.de , bestätigte, dass die gesetzlichen Vorgaben beim Mobilfunk offener gestaltet wurden: "Wenn man aus dem Mobilfunknetz Servicenummern anwählt, zahlt man unter Umständen deutlich mehr als im Festnetz, wo wir klarere Regelungen haben. Das kann man nur durch Aufklärung hinbekommen. Wer aus dem Mobilfunk anruft, muss wesentlich vorsichtiger sein", empfiehlt Kurth.

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