pte20060828012 Unternehmen/Wirtschaft, Forschung/Entwicklung

Rohwedder strebt Unabhängigkeit von Automotive-Industrie an

Ausbau der Geschäftsfelder Medizintechnik und Electronic Production


(Foto: rohwedder.de)
(Foto: rohwedder.de)

Bermatingen (pte012/28.08.2006/11:50) Verstärkte konjunkturelle Schwankungen und steigender Wettbewerbsdruck aus Asien und Osteuropa bestärken den deutschen Rohwedder-Konzern http://www.rohwedder.de in seiner Entscheidung, die Geschäftstätigkeiten in der Automotive-Industrie zu verringern und stattdessen die Segmente Medizintechnik und Division Electronics Production Solutions auszubauen. Der deutsche Anbieter von Systemlösungen in der Automatisierungstechnik plant im Rahmen seiner "Excellence in Automation"-Strategie bis Ende 2008 sowohl eine Akquisition im Electronic Solution-Bereich zu tätigen als auch den Aufbau eines eigenständigen Competence Center für die Medizintechnik-Sparte. "Da die beiden Projekte nicht gleichzeitig machbar sind soll ein Teil 2007, der andere 2008 realisiert werden", so Rohwedder-Finanzvorstand Harald Löhle im Gespräch mit pressetext. Bis Ende des Jahres will das Unternehmen entscheiden, welcher Bereich des Unternehmens zuerst verstärkt wird.

Rohwedder befindet sich derzeit in beiden Geschäftssparten in Verhandlungsgesprächen mit anderen Unternehmen. "Im Segment Electronic Solution wollen wir uns durch eine Akquisition am Markt verstärken. Im Geschäftsbereich Medizintechnik ist unser Ziel, ein Competence Center zu gründen, um alle derzeitigen Aktivitäten an einem Standort zu bündeln", erläutert Löhle die Expansionspläne. Ob das Zentrum für Medizintechnik durch eine Akquisition, ein Joint Venture oder ein unternehmensinternes Projekt entsteht, sei derzeit noch völlig offen. Die Neuausrichtung des Konzerns soll in erster Linie die Abhängigkeit von der Automotive-Industrie verringern, deren Absatzmärkte auch im ersten Halbjahr 2006 konjunkturellen Schwankungen unterlagen und damit den Druck auf die Margen erhöhten.

Um dem stetig steigenden Wettbewerbsdruck aus Asien und Osteuropa entgegen zu wirken, setzt Rohwedder auch hier auf eine Anpassung an die Marktsituation. "Im Hightech-Segment setzen wir in Zukunft auf einen Mix aus europäischen Standorten und Bezugsquellen aus Asien und Osteuropa. Sowohl Dienstleistungen als auch die operative Prozesskette werden davon betroffen sein. Wir haben bereits damit begonnen, im Einkauf mit Lieferanten aus Asien oder Osteuropa zusammen zu arbeiten. Auch im Verkauf wollen wir in Osteuropa tätig werden, wo die Low-Cost-Schiene bedient werden soll", so Löhle gegenüber pressetext. Gleichzeitig ist jedoch geplant, den Hightech-Standard weiter anzuheben. Produktion und Entwicklung würden dabei weiterhin in deutschen Werken stattfinden.

Die Ergebnisse des ersten Halbjahres 2006 lagen unter den Erwartungen des Unternehmens. Der Umsatz sank von 66,5 Mio. Euro im Vorjahr auf 52,7 Mio. Euro. Das EBIT steigerte sich zwar von 1,3 Mio. auf 8,9 Mio. Euro. Darin enthalten waren jedoch Sondereffekte in Höhe von 9,7 Mio. Euro, die aus der Umplatzierung von 450.000 Aktien der Ende April entkonsolidierten Tochtergesellschaft Roth & Rau http://www.roth-rau.de resultierten. Bereinigt um die Sondereffekte liegt das EBIT bei minus 800.000 Euro. Der Auftragsbestand konnte leicht erhöht werden und lag nach den ersten sechs Monaten bei 40,8 Mio. Euro (2005: 36,6 Mio. Euro). Für das Gesamtjahr 2006 bleibt Rohwedder zuversichtlich und bestätigt die prognostizierte Gesamtleistung von 90 bis 100 Mio. Euro (erstes Halbjahr: 54 Mio. Euro). Das EBIT soll bei zwei bis drei Mio. Euro liegen.

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