pte20030509022 in Leben

Wiener Forscher: Nikotin ist nur schwach psychotoxisch

Weder negative Beeinträchtigung des motorischen noch des geistigen Leistungsverm


Wien (pte022/09.05.2003/13:15) Nikotin kann auf Körper und Psyche situationsabhängig stimulierend oder beruhigend wirken. Die Effekte seien aber so sanft, dass sie schwierig zu erfassen sind, behaupten der Leiter des Wiener Nikotin Institutes Ernest Groman und der schwedische Nikotinforscher Karl Fragerström. In der Wiener Klinischen Wochenzeitschrift (2003; 115/5-6) http://link.springer-ny.com/link/service/journals/00508 schreiben die Forscher, dass die Substanz zwar abhängig macht, aber weitgehend harmlos ist. Nach Koffein ist Nikotin die häufigste verwendete Droge der Welt. In die neuen Daten über Nikotinabhängigkeit, ihre Entwicklung, Mechanismen und individuelle Unterschiede kann unter http://www.nicotineinstitute.com/ eingesehen werden.

Der Anteil der Tabakkonsumenten, die von der Substanz Nikotin abhängig werden, ist aber signifikant hoch, geben die Forscher zu verstehen. In den USA wurden 80 Prozent der Raucher, in Europa 39 Prozent der Raucher nach den diagnostischen Richtlinien der American Psychiatric Association als abhängig klassifiziert. Aber anders als die meisten anderen Drogen beeinträchtigt Nikotin weder das motorische noch das geistige Leistungsvermögen negativ. Im Gegenteil, Nikotin kann geringfügig die Leistung fördern und Menschen bei der täglichen Stressbewältigung unterstützten, schreiben die Forscher.

US-Forscher sind allerdings anderer Meinung. Wissenschaftler der Stanford University haben in Tierversuchen herausgefunden, dass Nikotin doch schädliche Nebenwirkungen hat. Demnach verstärke Nikotin das Wachstum von Blutgefäßen und somit die Entstehung von bösartigen Tumoren und von Gefäßverkalkung. (pte berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=010702068 )

Groman und Fagerström werden die Forschungsergebnisse auf der 6. Deutschen Nikotin-Konferenz, die am 16. und 17. Mai in Erfurt stattfindet, präsentieren. Im Mittelpunkt stehen Fragen der Krebsentstehung durch das Rauchen.Experten beschäftigen sich eingehend mit den Folgen der Nikotinsucht und erarbeiten neue Konzepte für Tabak- und Nikotinprodukte. Weitere Themen während der Konferenz sind "Frau und Rauchen", Raucherentwöhnung und Nichtrauchertherapie (NRT).

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