pte20000727015 in Leben

Ursache der "Wachstumskrankheit" Akromegalie entdeckt

Mediziner brachten Krebsgeschwulst zum Wachsen


Freiburg (pte015/27.07.2000/11:30) Ärzten der endokrinologischen Abteilung der Medizinischen Universitätsklinik am Universitätsklinikum Freiburg http://www.ukl.uni-freiburg.de/med/med2/homede.htm ist es unter der Leitung von Professor Dr. Martin Reincke gelungen, eine Patientin erfolgreich zu behandeln, die an einem Überschuss an Wachstumshormonen litt. Die Mediziner entdeckten eine bisher noch nicht beschriebene Form der Wachstumshormon-Produktion, die von einem Krebsgeschwulst der Lymphknoten verursacht wurde. Diese Überproduktion führte zu einer eigenständigen Erkrankung, der Akromegalie, die eine Vergrößerung der Hände und Füße, des Kopfumfanges, der Nase und der Zunge zur Folge hat.

Bisher war als Ursache der Akromegalie nur ein Geschwulst an der Hirnanhangdrüse bekannt, was bei der Freiburger Patientin jedoch nach umfangreichen Untersuchungen ausgeschlossen werden konnte. Bei diesen Untersuchungen entdeckten die Mediziner, dass das Wachstumshormon von Zellen eines Lymphoms gebildet wurde. Die Patientin wurde daraufhin mit einer Chemotherapie behandelt, die erfolgreich verlief: Mit dem Krebsgeschwulst verschwand auch die Überproduktion des Wachstumshormons.

Im Rahmen der Untersuchungen machten die Freiburger Ärzte eine weitere Entdeckung: Nach Behandlung der Krebszellen mit einem Medikament, das gezielt den Rezeptor für das Wachstumshormon hemmt, wuchsen die Zellen deutlich langsamer als nicht behandelte Zellen. Daraus schließen nun die Endokrinologen, dass sich die Lymphomzellen durch ihre Wachstumshormon-Sekretion selbst zum Wachsen anregen könnten. Dies soll nun in einer klinischen Studie nachgewiesen werden, für die Studienleiter Dr. Felix Beuschlein mit dem Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie ausgezeichnet wurde. Informationen: Prof. Dr. Martin Reincke, Email: reincke@med1.ukl.uni-freiburg.de (idw)

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: rh
Tel.: 01/8104530-0
E-Mail: redaktion@pressetext.at
Website: pressetext.at
|