pte20070129024 in Business

Qimonda poliert Infineon-Bilanz auf

Speicherchip-Preise vor dem Fall


München (pte024/29.01.2007/13:30) Einmal mehr hat die Speicherchip-Tochter Qimonda http://www.qimonda.de , von der sich Infineon eigentlich trennen will, die Bilanz des Münchener Chipriesen aufgehellt. Besonders bemerkbar machte sich der Qimonda-Effekt im abgelaufenen ersten Quartal des Geschäftsjahres 2006/07 beim Ergebnis. So stieg das Konzern-EBIT von 30 Mio. Euro im Vorquartal auf 216 Mio. Euro. Ohne Qimonda belief sich der EBIT-Verlust bei Infineon auf neun Mio. Euro. Unter dem Strich verbuchte Infineon ein Plus von 120 Mio. Euro.

Beim Umsatz mussten dagegen sowohl Infineon als auch Qimonda Rückgänge hinnehmen. Der Konzernumsatz lag mit 2,13 Mrd. Euro um sieben Prozent unter dem Wert des Vorquartals und damit deutlich unter den Erwartungen der Analysten, die einen Umsatz von knapp 2,3 Mrd. Euro erwartet hatten. "Für den niedrigeren Umsatz zeichnete vor allem Qimonda verantwortlich", erklärt Commerzbank-Analyst Dennis Etzel im Gespräch mit pressetext. Das habe aber keine großen Auswirkungen auf das Ergebnis gehabt.

"In einem schwierigen Geschäftsumfeld sind die Ergebnisse für das abgelaufene Quartal besser ausgefallen als ursprünglich erwartet", meint Infineon-Chef Wolfgang Ziebart. Positiv blickt Infineon auch in die nahe Zukunft. Im Segment Automotive, Industrial & Multimarket erwartet Ziebart im laufenden Quartal wieder steigende Umsätze. Im Kommunikationsbereich habe Infineon eine Reihe von Design-Wins verzeichnet. "Auf Grund dieser Entwicklungen sind wir für die kommenden Quartale zuversichtlich", so Ziebart.

Im laufenden zweiten Quartal will Infineon - Qimonda herausgerechnet - bei Umsatz und Ergebnis die Werte des ersten Quartals erreichen. Laut Analyst Etzel ist nun im laufenden Quartal, rechnet man die Sonderaufwendungen im Zusammenhang mit der BenQ-Mobile-Pleite heraus, der Breakeven möglich. Der optimistische Ausblick stimmt auch die Börsianer froh. Die Infineon-Aktie kletterte im Laufe des Montagvormittags um mehr als ein Prozent auf 11,27 Euro.

Dagegen droht Qimonda in den kommenden Monaten Ungemach. Der japanische Speicherchip-Rivale Elpida geht davon aus, dass die Preise auf dem DRAM-Markt im ersten Quartal um bis zu 20 Prozent fallen könnten. Lediglich im PC-Bereich soll die Nachfrage nach Windows Vista für Stabilität sorgen, berichtet das Branchenportal DigiTimes. Nicht ganz so schwarz sieht Branchenprimus Samsung die künftige Entwicklung. Der koreanische Elektronikriese geht von einem Preisverfall in Höhe von zehn Prozent aus.

"Ab Februar, wenn das europäische Weihnachts- und das chinesische Neujahrsfest nicht mehr als Katalysatoren dienen, werden die Preise deutlich unter Druck kommen", meint auch Etzel, der einen Preisrutsch von zehn bis 20 Prozent für möglich hält. Damit werde im kommenden Quartal die Profitabilität bei Qimonda sinken, was auch das Konzernergebnis von Infineon belasten werde, so der Analyst gegenüber pressetext.

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