pte20050719029 Medizin/Wellness

Enten können große Bedrohung bei Vogelgrippe werden

Wissenschafter warnen vor Trojanischem Pferd


bbc.co.uk
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Memphis (pte029/19.07.2005/14:45) Normale Hausenten könnten zu einer großen Bedrohung bei der Verbreitung der Vogelgrippe auf andere Tiere und den Menschen werden. Sie tragen das Virus nicht nur mit wenigen Symptomen in sich und machen es damit schwer, es zu entdecken, sondern es kommt auch zu Mutationen. Aus diesen Gründen könnten sie einen großen Ausbruch der Krankheit beim Menschen verursachen. Zu diesem Ergebnis ist ein internationales Forscherteam mit Experten aus China, Indonesien, Thailand, den USA und Vietnam gekommen. Die Wissenschafter führten im Labor Testreihen mit Enten durch. Die Ergebnisse der Studie erscheinen in den Proceedings of the National Academy of Sciences. http://www.pnas.org

Das Team um Robert Webster vom St. Jude Children's Research Hospital http://www.stjude.org geht davon aus, dass diese Enten zu einem Trojanischen Pferd des Virus geworden sind, zu einem stillen Infektionsherd. Die Forscher infizierten zwei vier Wochen alte Stockenten mit verschiedenen Stämmen des Virus, die zwischen 1997 und 2004 in Südasien bei Menschen oder Geflügel isoliert worden waren. H5N1 gehörte ebenfalls zu den verabreichten Viren. Nach vier Stunden wurden die infizierten Tiere mit zwei gesunden Tieren in den gleichen Käfig gesetzt. In den folgenden 21 Tagen wurden die Enten genau beobachtet. Bei den infizierten Tiere wurde das Virus hauptsächlich über ihre oberen Atemwege freigesetzt. Es kam zu einer Infektion der beiden anderen Enten. Eines der Tiere war am siebten Tag wieder frei vom Virus. Es zeigte sich in der Folge, dass sich die Charakteristiken des Virus seit 2002 verändert hatten.

Enten, die mit H5N1 aus den Jahren 2003 oder 2004 infiziert wurden, gaben das Virus zwischen elf und 17 Tage lang weiter. Damit handelte es sich um eine längere Übertragungsrate als bei Stämmen, die vor 2002 isoliert worden waren. Obwohl das Virus bei gesunden Enten keine Erkrankung mehr hervorrief, erkrankten Hühner trotzdem. "Diese H5N1-Viren fallen in eine Nichtpathogenität bei Enten zurück. Da dieser neuere Stamm für Menschen potenziell noch immer gefährlich ist, könnten Enten eine Rolle bei der Entstehung weiterer Ausbrüche spielen." Mio. Hühner und anderes Geflügel sind seit 2003 in verschiedenen ostasiatischen Ländern verendet oder wurden getötet. Der tödlichste Virusstamm, H5N1, hat laut BBC bisher bei 38 Menschen in Vietnam, zwölf in Thailand und vier in Kambodscha, zum Tod geführt. Auf Menschen wird das Virus durch den engen Kontakt mit lebenden infizierten Tieren übertragen. Vögel scheiden das Virus mit ihrem Kot aus, der trocknet und in der Folge pulverisiert eingeatmet wird.

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