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"Zombie-Frosch" im Nord-Amazonas entdeckt

Zur Gattung Synapturanus gehörende Tiere leben im Boden und weisen hohe Artenvielfalt auf


Neu entdeckter
Neu entdeckter "Zombie-Frosch" Synapturanus zombie (Foto: Antoine Fouquet)

Frankfurt am Main (pte012/07.06.2021/10:30) Senckenberg-Forscher http://senckenberg.de haben mit einem internationalen Team drei neue Froscharten aus dem nördlichen Amazonasgebiet beschrieben, die jedoch nahezu weltweit verbreitet sind. Die zur Gattung Synapturanus gehörenden Tiere leben vergraben und sind daher noch nahezu unerforscht. Laut den Experten ist die Artenvielfalt dieser Gattung aus der Familie der Engmaulfrösche mindestens sechsmal höher als bislang bekannt. Die Studie erscheint im "Zoologischen Anzeiger".

Synapturanus zombie

"Die Rufe der Froschmännchen sind nur nach oder während starker Regenfällen zu hören. Dies führt dazu, dass wir Herpetologen die Tiere zur Bestimmung - meist selbst völlig durchnässt - mit bloßen Händen aus der Erde graben müssen", so Raffael Ernst von den Senckenberg Historischen Sammlungen in Dresden. "Dieses etwas schaurige und schlammige Szenario hat uns auch dazu bewogen, eine neu im Amazonasgebiet entdeckte Art der Engmaulfrosch-Gattung Synapturanus, Synapturanus zombie zu nennen."

Der nur knapp 40 Millimeter große, orange-gefleckte "Zombie-Frosch" ist einer von drei Neubeschreibungen, die Ernst mit einem Team in den tropischen Regenwäldern Guyanas, Französisch-Guyanas und Nord-Brasiliens, dem sogenannten Guayana-Schild, entdeckt hat. Alle Frösche gehören zur Gattung Synapturanus und wurden anhand von zwölf verschiedenen morphologischen Merkmalen als neue Arten eingestuft, nachdem sie bereits zuvor genetisch als noch unbeschriebene Arten identifiziert wurden.

Schwer zugängliche Art

"Bislang wurde dieser Gattung wenig wissenschaftliche Aufmerksamkeit geschenkt", unterstreicht Ernst und begründet dies mit der Lebensweise der Tiere: "Die Habitate der Frösche sind schwer zugänglich und ihre Verbreitungsgebiete sehr klein, die Tiere verstecken sich im Boden und ihre Rufe sind nur schwer differenzierbar." Auch sei der Gefährdungsstatus der Arten aufgrund der schwierigen Datenlage noch nicht abschließend beur­teil­bar.

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