"Gottes Strafen" stimmen Verbraucher milder
University of Texas in Austin: Missgeschicke neutralisieren Fehlverhalten von Unternehmen
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Marketing-Professor Andrew Gershoff: hat "göttliche Strafen" untersucht (Foto: utexas.edu) |
Austin/Reno/Seoul (pte003/25.11.2025/06:10)
Ein Unternehmen leitet giftige Chemikalien in einen Fluss, um Geld zu sparen. Wenig später wird es massiv durch einen schweren Sturm geschädigt. Laut einer Studie von Andrew Gershoff von der University of Texas in Austin glauben gottgläubige Menschen dann an eine überirdische Intervention. Diese Bürger sehen darin den Preis für unethisches Handeln. In der Folge verzichten sie darauf, dessen Produkte zu boykottieren oder einen Prozess anzustrengen, um Schadensersatz zu fordern.
Unternehmenskrise meistern
Solche Reaktionen der Verbraucher beeinflussten oft, wie Unternehmen aus einer Krise herauskommen, sagt Gershoff. "Wenn Unternehmen massiv gegen Gesetze verstoßen, wollen Verbraucher es normalerweise in irgendeiner Weise bestrafen." Wenn auf den Verstoß jedoch ein Verlust folge, könne das die moralische Gleichung der Verbraucher verändern. "Sie sagen, sie seien schon gestraft genug, sodass weitere Strafen überflüssig seien."
Gershoff hat die Studie zusammen mit seinen damaligen Doktoranden Jae-Eun Namkoong, heute an der University of Nevada, und Jerry Han, heute an der Sungkyunkwan University, durchgeführt. Sie stellten zum damaligen Zeitpunkt eine Lücke in der Marketing-Forschung fest, was den Einfluss spiritueller Überzeugungen wie göttliche Strafen oder Karma auf das Verbraucherverhalten angeht.
Verbraucher sind sensibilisiert
"Ein großer Prozentsatz an Menschen in den USA und weltweit verfügt über ein gewisses Maß an Spiritualität oder glaubt an eine höhere Macht. Es gibt jedoch nicht viele Marketing-Studien, die sich mit spirituellen Faktoren und deren möglichen Auswirkungen auf die Entscheidungsfindung und Informationsverarbeitung von Menschen befassen", urteilt Gershoff. Die Erkenntnisse haben die Forscher aus Tests mit 844 Teilnehmern gewonnen, von denen die Hälfte gläubig war.
Die Forscher räumen ein, dass ihre Ergebnisse sündige Unternehmen dazu anstiften könnten, die öffentliche Empörung bei einem Fehlverhalten zu verringern, indem sie ihre darauf folgenden Missgeschicke und Verluste strategisch publik machen. Andererseits glauben sie, dass ihre Studie dazu beitragen könnte, solche Manipulationen zu verhindern, indem sie Verbraucher und politische Entscheidungsträger dafür sensibilisiert.
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